Für Lille gab es vor dem Heimspiel gegen Montpellier nur ein Ziel: Am Freitagabend sollte die bärenstarke Bilanz vor eigenem Publikum (7/2/0) ausgebaut werden. Coach Christophe Galtier berief nach dem Vorrundenaus in der Champions League den ehemaligen Bayern-Profi Renato Sanches in die Startelf, der beim 1:2 gegen Chelsea unter der Woche erst acht Minuten vor Schluss eingewechselt worden war.
Und der portugiesische Europameister von 2016 zahlte das Vertrauen mit Leistung zurück. Aber der Reihe nach: Jonathan Ikoné brachte die Hausherren vom Punkt auf die Siegerstraße, ehe Montpelliers Angreifer Andy Delort den Spielstand nach 74 Minuten egalisierte. Die Hoffnung auf Zählbares in Lille mussten die Gäste zehn Zeigerumdrehungen später begraben, weil Renato Sanches seine bärenstarke Leistung mit dem erlösenden Siegtor krönte. Mit Wucht und Präzision setzte der 22-Jährige das Leder nach kurzem Antritt neben den linken Pfosten. Beim Jubel fiel augenscheinlich ordentlich Ballast vom Antreiber ab, der sich Trikot und Thermounterwäsche vom Oberkörper riss und seine Muskeln spielen ließ.
In den sozialen Medien erhielt Renato Sanches für seine Leistung über die gesamte Spielzeit reichlich Zuspruch. Der Portugiese glänzte mit Präsenz, Ballgewinnen, antrittsstarken Dribblings, Körperlichkeit und mächtig Zug zum Tor - Qualitäten, für die ihn der FC Bayern 2016 nach München gelotst hatte.