Deutschlands Trainer Christian Wück warf die Rotationsmaschine an und veränderte seine Startelf gegenüber dem 1:0-Halbfinalsieg gegen Russland auf fünf Positionen: Für Akyol, Özcan, Burnic, Serra und Saglam rückten Karakas, Schmidt, Köhlert, Eggestein und Abu Hanna in die Anfangsformation.
Sein Gegenüber Jean-Claude Giuntini vertraute dabei auf die gleiche Anfangsformation, wie beim 2:1-Sieg im Halbfinale gegen Belgien nach Elfmeterschießen .
Die DFB-Auswahl kassierte vor dem Finale kein Gegentor aus dem Spiel heraus und spielte ein sehr gutes Turnier. "Wir haben einen enormen Teamgeist. Diese Chance werden wir uns nicht nehmen lassen. Davon bin ich fest überzeugt", ließ Abwehrspieler Daniel Nesseler im Vorfeld der Partie verlauten.
Deutschland kam etwas besser ins Finale rein und hatte zu Beginn mehr vom Spiel, ein erster Abschluss von Passlack (1.) belegte dies. Nach etwa zehn Minuten wurde Frankreich stärker und hatte durch Kapitän Cognat einen ersten Torschuss, der aber deutlich drüber ging. Anschließend war es Ikone, der sich gut über die rechte Seite durchsetzte, aber dann genau auf Deutschlands Schlussmann Frommann, der den Ball wegfaustete, zielte.
In der 25. Minute die beste Chance für die Equipe Tricolore. Adelaide war nach feinem Zuspiel plötzlich frei durch, doch Frommann blieb ruhig und konnte parieren. Im Gegenzug setzte sich Eggestein stark durch, verzog am Ende aber knapp (25.). Nach 33 Minuten die beste Chance der Wück-Elf im ersten Durchgang: Eggestein eroberte auf der rechten Seiten den Ball und spielte im Zentrum zu Schmidt, der aber aus etwa zehn Metern verzog.
Edouard schockt Deutschland
Der Torschütze im Zweikampf: Deutschlands Johannes Eggestein (re.). Getty Images
Nachdem auch Passlacks Volleyschuss am Kasten vorbeiging (34.), gab es vor der Pause die kalte Dusche für die DFB-Akteure. Außenverteidiger Georgen wurde über die rechte Seite geschickt und fand über Umwege Torjäger Edouard, der zur Führung einschob - Frommann war zwar noch dran, konnte den Ball aber nicht entscheidend entschärfen (40.). Somit ging es mit der knappen Führung für die Franzosen in die Kabinen.
Der zweite Durchgang begann mit einem ersten Abschluss von Eggestein, den Zidane aber meistern konnte (41.). Im Gegenzug die Riesenchance auf das 2:0 für Frankreich: Ikone war frei durch und wollte Frommann umkurven, aber der deutsche Schlussmann roch den Braten und klaute dem Franzosen den Ball vom Fuß.
Eggestein markiert den Anschluss
Wenig später war es dann aber soweit, Edouard setzte sich im Zentrum durch und erzielte seinen zweiten Treffer (48.). Doch die DFB-Auswahl schüttelte sich kurz und antwortete dann mit dem Anschlusstreffer durch Eggestein per Kopf (50.). Die Wück-Elf kam nun besser auf, aber Passlacks Distanzschuss ging genau in die Arme von Zidane (53.). Es war eine offene Partie, in der Adeleide (56.) und Ikone (60.) bei zwei Chancen am deutschen Torwart scheiterten.
Edouard zum Dritten
Nach 70 Minuten war es der Doppeltorschütze, der die deutschen Hoffnungen auf den EM-Titel zunichte machte. Edouard bekamm von Boutobba einen schönen Ball in den Lauf gespielt, nahm diesen stark mit und chippte über Frommann hinweg ins Tor - sein dritter Treffer. Zu allem Überfluss für die deutsche Mannschaft erzielte Gül kurz vor Schluss noch ein Eigentor (80.+4). Die Franzosen gewinnen mit 4:1 und sichern sich den EM-Titel.