Bei der Generalprobe vor dem WM-Start hatte Belgiens Trainer Roberto Martinez keine Lust mehr auf Experimente: Angeführt von Kapitän Hazard (FC Chelsea) sollte die Offensive um Mertens, Lukaku und De Bruyne dem Gegner ordentlich Kopfzerbrechen bereiten. Doch Costa Rica, das unter anderem mit Spielführer Ruiz und Real-Schlussmann Navas aufwartete, präsentierte sich in Brüssel vom Start weg extrem kompakt.
Erst in der 19. Minute brach Lukaku erstmals durch: Nach Flanke von Hazard brachte es der Angreifer von Manchester United fertig, aus vier Metern an Navas zu scheitern - er hatte aber ohnehin im Abseits gestanden. Auf der Gegenseite nutzte Costa Rica seine allererste Chance: Vertonghens missglückte Kopfballabwehr nahm Ruiz an der Strafraumkante direkt. Das Leder schlug für Courtois unhaltbar im rechten unteren Eck ein - 1:0 (24.).
Wütende Gastgeber
Die Hausherren antworteten mit wütenden Angriffen, Mertens scheiterte aber noch am glänzend aufgelegten Navas (28.). Drei Minuten später war's passiert: Hazard zog den Ball scharf an den zweiten Pfosten, wo Mertens nur noch den Fuß hinhalten musste - 1:1 (31.). Kurz darauf hätte Lukaku das Spiel komplett drehen müssen, doch Navas warf sich heldenmutig in den wuchtigen Schuss und wehrte das Leder mit dem Gesicht ab (33.). Nach kurzer Behandlungspause ging es für den Keeper weiter.
Dass es vor der Pause dann doch noch das 2:1 gab, war mitunter Mertens zu verdanken: Nach einem mustergültigen Konter hob der Flügelflitzer der SSC Napoli den Kopf und fand Lukaku, der mit einer technisch anspruchsvollen Direktabnahme vollstreckte (42.).
Nach dem Wechsel wollten die Roten Teufel schnell die Vorentscheidung erzwingen. Und das gelang auch: Joker Chadli, der den auffälligen Meunier ersetzte, fand mit einer punktgenauen Flanke den Kopf von Lukaku - 3:1 (50.). Anschließend betrat auch BVB-Leihgabe Batshuayi den Rasen, ehe De Bruyne mit einem wuchtigen Schuss den vierten belgischen Treffer verpasste (57.).
Gladbachs Hazard nicht abgezockt genug
Diesen ließen die spielfreudigen Gastgeber aber kurz danach folgen: Hazard leitete mustergültig ein, Lukaku legte in aussichtsreicher Schussposition extrem uneigennützig quer und Batshuayi bedankte sich (64.). Belgien ließ in der Folge nicht nach, die eingewechselten Spieler wollten sich zeigen und drückten aufs Gaspedal. Darunter auch Gladbachs Hazard, der allerdings das 5:1 frei vor Navas etwas leichtfertig liegen ließ (79.). So blieb es beim 4:1, das den Roten Teufeln ordentlich Selbstvertrauen für die nächsten Aufgaben geben dürfte.
Doch: Wann folgt der Ernstfall für beide Mannschaften? Costa Rica startet am Sonntag (14 Uhr) gegen Serbien in die Weltmeisterschaft, Belgien ist dann am Montag (17 Uhr) gegen Panama gefordert.