96-Trainer André Breitenreiter freute sich über die Rückkehr von Abwehrboss Sané, der nach abgesessener Rotsperre aus der Vorsaison endlich wieder mitwirken durfte. Auch Bakalorz war im Vergleich zum 1:0-Sieg in Mainz neu dabei. Für Hübner und Karaman blieb folglich nur ein Platz auf der Ersatzbank.
Auf dieser saß bei den Schalkern erneut der abgesetzte Kapitän Höwedes und auch Angreifer Burgstaller, der wegen einer Fußprellung letzte Woche ausgefallen war. Insgesamt vertraute Schalkes Coach Domenico Tedesco auf dieselbe Elf, die zum Auftakt Leipzig mit 2:0 besiegt hatte .
Variables 96
Die letzte Partie des 2. Spieltags war eine von der Taktik geprägte. Hannover agierte offensiv im 4-3-3 mit Anton als Sechser sowie Bakalorz und Schwegler als Doppel-Achter. Defensiv präsentierten sich die Roten variabel, Anton rückte zumeist als Bindeglied zwischen Abwehr und Mittelfeld, sodass aus einer Vierer- schnell eine Fünferkette wurde. Nach vorne waren beide Teams zwar bemüht, fanden aber nur selten die Lücke und scheuten sich dann auch nicht, hintenherum zu spielen und in aller Ruhe neu aufzubauen.
1. Bundesliga, 2. Spieltag
Vor den Toren braute sich erstmals nach einer Viertelstunde etwas zusammen: Nach einem Schwegler-Freistoß prüfte Sané Fährmann per Kopf (16.). Der Schalker Schlussmann reagierte klasse, wie auch Sekunden später gegen Klaus (17.). Schalke bot sich im Gegenzug eine erste Möglichkeit, doch sowohl di Santo als auch Caligiuri verpassten Oczipkas Pass in den Rückraum (18.).
Eifriger Konoplyanka
Hannover war auch in der Folge die spielerisch überlegene Mannschaft, war aber nur selten zwingend in den Angriffen. Zwar erspielte sich 96 im ersten Durchgang einen Vorteil von 9:2-Torschüssen, aber wirklich geprüft wurde Fährmann nicht. Bei den Königsblauen ging fast alles über den eifrigen Konoplyanka, der die Fäden im Schalker Vorwärtsspiel zog, dem aber auch nicht alles gelang. Speziell im Zusammenspiel mit Oczipka kam es auf der linken Seite mehrmals zu Missverständnissen. Es herrschte also hüben wie drüben Steigerungsbedarf.
Videobeweis, aber keine Überstimmung
Daran änderte auch die Hereinnahme von Burgstaller, der für den angeschlagenen di Santo (Rückenprellung) hineingekommen war, nur wenig. Große Aufregung herrschte in der 49. Minute, als Sané eine Oczipka-Flanke grätschend mit der Hand abwehrte. Schiedsrichter Patrick Ittrich hielt Rücksprache mit dem Video-Assistenten Robert Hartmann und entschied schlussendlich auf Eckball - diskussionswürdig.
Jonathas kommt und trifft
Lässig eingeschoben: Jonathas trifft zum 1:0. Imago
Struktur und Spielfluss gingen etwas verloren, weshalb Breitenreiter für das Sturmzentrum einen neuen Impuls setzte. Der 96-Coach brachte mit Jonathas (für Füllkrug, 62.) den teuersten Einkauf in Hannovers Vereinsgeschichte und machte damit alles richtig: Der 28-Jährige mit dem vollständigen Namen Jonathas Cristian de Jesus Mauricio war gerade einmal fünf Minuten auf dem Feld, da traf er schon zum 1:0 (67.). Bakalorz hatte Naldo die Kugel am Schalker Strafraum stibitzt und Jonathas bedient, sodass dieser nur noch einschieben musste.
Die Königsblauen, in der Schlussphase mit Meyer (für Harit) und Reese (für Caligiuri) auf dem Feld, intensivierten noch einmal ihre Bemühungen, fanden aber nur selten eine Lücke im 96er Abwehrbollwerk. Selbst in der fünfminütigen Nachspielzeit brachte S04 den Ball nicht mehr aufs Hannoveraner Tor: Reese traf lediglich das Außennetz (90+2).
Hannover gastiert am Samstag (9. September, 15.30 Uhr) nach der Länderspielpause beim VfL Wolfsburg. Erneut sonntagabends (18 Uhr) empfängt Schalke den VfB Stuttgart.