Hannovers Trainer André Breitenreiter wechselte im Vergleich zur 0:4-Klatsche in Bremen fünfmal: Korb, Ostrzolek, Anton und Bebou spielten für Albornoz, Maier (nicht im Kader), Hübner und Jonathas (Sehnenteilriss im Oberschenkel). Darüber hinaus kehrte Tschauner für Esser zwischen die Pfosten zurück.
Stuttgarts Coach Hannes Wolf musste nach dem 2:1-Heimsieg gegen Dortmund auf Akolo (Faszienriss im rechten Oberschenkel) und Ginczek (Muskelfaserriss in den Adduktoren) verzichten. Neu dabei: Asano und Brekalo.
Beide Mannschaften setzten auf eine ähnliche taktische Grundordnung in einem 3-2-2-2-1-System mit einer Dreierkette, zwei Außenverteidigern, einer Doppelsechs, zwei offensiven Flügelspielern und einem Stoßstürmer. In diesem Korsett gingen beide Teams offensiv und verteidigten dabei aggressiv. Gewürzt mit jeder Menge Laufeinsatz entwickelte sich ein intensives und energiegeladenes Aufsteiger-Duell. Die erste gute Möglichkeit verbuchte 96: Klaus flankte auf Harnik, der völlig frei stand, aber wohl ein wenig zu lange überlegte und somit den Ball verstolperte. Im zweiten Anlauf gelang zumindest noch ein Schuss aus spitzem Winkel, den Zieler sicher parierte (7.).
Asano profitiert von Tschauners Fehler
Mit fortschreitender Spieldauer investierte der VfB etwas mehr und wirkte durch mehr Passsicherheit in den Offensivaktionen ein wenig griffiger. Der Lohn folgte - allerdings begünstigt durch einen kapitalen Torwartfehler: Gentners noch leicht abgefälschter 20-Meter-Flachschuss ließ Tschauner genau vor die Füße von Asano abklatschen, der zum 1:0 abstaubte (24.). Die Führung spielte den Schwaben in die Karten, die fortan leichtfüßiger kombinierten. Nach feinem Doppelpass samt Absatzkick tauchte Özcan frei vor Tschauner auf, scheiterte aber an einer Parade des Keepers (31.).
Hannover musste viel investieren, um sich wieder in Torraumnähe zu arbeiten. Gefahr entstand zumeist nach Standards: Bei Klaus' direktem Freistoß (35.) und Antons Abschluss nach einer Ecke (37.) war erneut Zieler mit starken Abwehraktionen zur Stelle. Stuttgart nahm das 1:0 mit in die Halbzeit.
Hannover stellt um, rennt an und trifft vom Punkt
13. Spieltag
Breitenreiter reagierte zur Pause und brachte mit Füllkrug für Harnik einen frischen Stürmer und stellte dabei auch das taktische System um (4-4-2 gegen den Ball, 3-4-3 in Ballbesitz). In der Folge hatten die Niedersachsen zwar mehr Aktionen in der gegnerischen Hälfte, kamen allerdings auch nur zu Halbchancen (Ostrzolek, 49.; Füllkrug, 51.; Klaus, 58.). Richtig nahe an einen Torerfolg kam dann Sané: Der aufgerückte Innenverteidiger traf aus 16 Metern zentraler Position im Fallen den rechten Pfosten (62.).
Stuttgart konzentrierte sich über weite Strecken des zweiten Durchgangs aufs Verteidigen und riegelte mit einer Fünferkette hinten ab. Erst nach einer guten Stunde sorgten die Schwaben wieder ein wenig besser für Entlastung. Hannover ließ sich davon aber nicht beirren und startete wiederholt Angriffe. Ein solcher führte zu zwei kniffligen Szenen im Strafraum: Erst ging Füllkrug gegen Badstuber zu Boden, eine Sekunde später Ostrzolek gegen Pavard - Schiedsrichter Christian Dingert entschied auf Elfmeter. Füllkrug trat an und verlud Zieler mit einem Schuss ins linke Eck zum 1:1 (76.).
Joker Aogo vergibt den ersten Auswärtssieg
Der VfB investierte nun wieder mehr und spielte aktiver nach vorne. Der eingewechselte Aogo hatte schon kurz darauf die Großchance zur Führung, schoss aus nur drei Metern (!) aber drüber (79.). Die Partie war in der Schlussphase völlig offen mit gleichverteilten Siegchancen für beide Teams. Etwas mehr Zug zum Tor entwickelten die Schwaben (Aogo, 85; Joker Ailton, 89.). Schlussendlich blieb es aber beim leistungsgerechten 1:1.
Beide Mannschaften sind in der nächsten Woche am Samstag (15.30 Uhr) auswärts gefordert: Hannover tritt beim FC Bayern an, Stuttgart bei Werder Bremen.