Herthas Coach Jürgen Klinsmann nahm nach dem 0:0 gegen Gladbach vor Weihnachten zwei Änderungen an seiner ersten Elf vor: Rekik (Bank) und Löwen (Leihe nach Augsburg) wurden von Torunarigha und Neuzugang Ascacibar ersetzt. Stark fiel mit einer fiebrigen Erkältung kurzfristig aus.
Bayerns Trainer Hans-Dieter Flick tauschte nach dem 2:0 gegen Wolfsburg dreimal Personal: Kimmich (Gelb-Sperre), Martinez (Muskelverletzung am rechten Oberschenkel) und Gnabry (Bank) wichen für Thiago, Boateng und Goretzka.
"Sie überlassen dem Gegner das Spiel", hatte Flick vor der Partie befürchtet - und sollte erst einmal Recht behalten. Umso stabiler stand die Hertha durch ihre Spielanlage, sodass der Rekordmeister sich beim Erspielen von Chancen sehr schwer tat. Jarstein kam vor Lewandowski an Perisics scharfe Flanke (10.), Müllers Querpass wurde von Ascacibar rechtzeitig abgefangen (14.).
Lewandowski fehlen Zentimeter
Nach einer guten Viertelstunde investierten auch die Hausherren mehr. Ziemlich überraschend kam in Minute 21 plötzlich Selke freistehend zum Kopfball, brachte diesen aus zehn Metern allerdings nicht aufs Tor. Deutlich gefährlicher wurde es auf der Gegenseite, wo sich Lewandowski physisch gegen Boyata durchsetzte und das Leder daraufhin nur Zentimeter am langen Eck vorbeispitzelte (25.).
Bundesliga, 18. Spieltag
Berlin belagerte postwendend den bayerischen Strafraum, wo Alaba am Fünfer Darida gerade noch am Abschluss hinderte (26.). Danach wurde die Begegnung jedoch zäher, weil die Gäste wieder mehr Spielanteile hatten und sich Hertha teilweise kompakt einigelte. Halbchancen verbuchten noch Coutinho (35., 36.) und Perisic (41.), die Jarstein jeweils nicht ernsthaft prüfen konnten. Am gegenüberliegenden Strafraum blockte Alaba Selke (43.).
Auch nach Wiederbeginn blieb der FCB die wesentlich aktivere Mannschaft. Ein Missverständnis zwischen Jarstein und Plattenhardt hatte beinahe ein Berliner Eigentor zur Folge (47.), der verspielte Coutinho verfehlte das kurze Eck (50.). Anschließend nahm der Druck der Gäste spürbar zu. Perisics Rechtsschuss köpfte Torunarigha noch vor der Torlinie weg (52.), auf ähnliche Weise scheiterte der Kroate sechs Minuten später am rettenden Boyata.
Müller setzt seinen Lauf fort - Thiago traumhaft
Nach einer Stunde war der Bann gebrochen: Perisic legte Goretzkas Flanke mit Übersicht für Müller ab, der aus sechs Metern zum 1:0 vollendete (60.). Nachdem Alaba einen möglichen Ausgleich durch Selke verhindert hatte (62.), bejubelte Bayern kurzzeitig den Doppelschlag - der vermeintliche Torschütze Lewandowski hatte Jarstein zuvor allerdings gefoult, diesmal lief das Einbeziehen des Videobeweises schnell ab (64.).
Bremsen ließ sich der FCB allerdings nicht: Lewandowski scheiterte noch an Jarstein (67.), verlud diesen allerdings vom Punkt, nachdem Klünter Goretzka im Sechzehner plump gefoult hatte - 20. Saisontor des Polen (73.). Die endgültige Entscheidung besorgte Thiago, sein Abschluss rechts im Sechzehner prallte von der Unterkante der Latte traumhaft über die Linie (76.).
Und auch das war noch nicht der Schlusspunkt. Es folgte Treffer Nummer vier, der starke Perisic erzielte ihn (84.) - nach Flanke des starken Müller (250. Scorerpunkt in der Bundesliga, drei Tore und acht Vorlagen in acht Bundesliga-Spielen unter Flick). Um ein Haar wäre in der Schlussphase eingebrochenen Hausherren immerhin der Ehrentreffer gelungen, aus nächster Nähe scheiterte der eingewechselte Köpke aber zunächst an Neuer und dann am Pfosten (85.).
Hertha BSC gastiert am Samstag (15.30 Uhr) in Wolfsburg. Für den FC Bayern München geht es am selben Tag (18.30 Uhr) gegen Schalke weiter.