Kevin-Prince Boateng verließ in diesem Sommer durchaus überraschend Pokalsieger Eintracht Frankfurt und heuerte bei Sassuolo Calcio an. Bei den Italienern gab der 31-Jährige am Sonntag gegen Inter Mailand sein Serie-A-Debüt - und dieses verlief recht erfolgreich. Von Beginn an fügte sich "KPB" gut ins Mannschaftsgefüge ein, war als hängende Spitze Schaltstelle im Angriffsspiel und initiierte auch die erste vielversprechende Chance, die Bourabia jedoch nicht nutzen konnte (3.).
Gegen die Nerazzurri präsentierte sich das Team aus Emilia-Romagna glänzend: Sassuolo war prima eingestellt, punktete vor allem mit fußballerischen Grundtugenden wie Lauf- und Zweikampfbereitschaft sowie Konzentration. Das reichte, um fahrige Nerazzurri, bei denen mit Vize-Weltmeister Perisic und Candreva gleich zwei große Kaliber lediglich auf der Bank saßen, in Bedrängnis zu bringen. Die Gastgeber waren die bessere Mannschaft und hatten durch Bourabia sowie Duncan (beide 12.) weitere vielversprechende Möglichkeiten. Dann öffnete Miranda die Tür ganz weit auf, als er ein wenig unbeholfen im eigenen Sechzehner im Zweikampf Gegenspieler di Francesco zu Boden riss. Den fälligen Strafstoß verwandelte Berardi etwas glücklich zum 1:0 (27.).
Inter legt einen Zahn zu - vergeblich
Inter legte erst nach dem Seitenwechsel einen Zahn zu und kam prompt zu Chancen. Perisic, der für die zweite Hälfte gekommen war, fehlte aber ebenso das Abschlussglück (47.) wie Brozovic (57.) und Politano (61.). Brandgefährlich wurde es nach 65 Minuten, als Boateng aus elf Metern den rechten Außenpfosten touchierte. Fast im Gegenzug jagte Icardi die Kugel aus Nahdistanz drüber (66.).
Inter hatte angezogen, übte nun mehr Druck aus und drängte auf den Ausgleich. Ein Problem gab es jedoch: Der finale Pass kam nicht an; überraschende Ideen seitens der Gäste waren ebenfalls recht spärlich gesät. Auf der anderen Seite hätte Sassuolo, das im Grunde nur noch darauf aus war, den Vorsprung zu halten, beinahe noch nachgelegt. Allerdings schoss Boateng zunächst hauchdünn vorbei (65.) und stand dann knapp im Abseits (78.). Inter lief die Zeit davon, doch die Spalletti-Elf gab nicht auf und rannte unermüdlich an. Weil aber Sassuolos Schlussmann Consigli in der 90. Minute bärenstark gegen de Vrij parierte, retteten die Gastgeber die drei Punkte über die Runden.