Während Napoli um Trainer Carlo Ancelotti seit vielen, vielen Wochen auf Rang zwei der Serie A liegt und zudem jüngst aus dem Europa-League-Viertelfinale klar ausgeschieden war (0:2 und 0:1 gegen Arsenal), hatte das noch im Coppa-Halbfinale vertretene Atalanta Bergamo (am Donnerstag um 20.45 Uhr gegen Florenz) zuletzt einen bitteren Rückschlag im Kampf ums internationale Geschäft eingesteckt. Trotz ganzer 47 Schüsse war gegen Empoli lediglich ein 0:0 herausgesprungen .
Zu Gast in Süditalien wollten die Lombarden zum Abschluss des 33. Spieltags nun einen Dreier landen - und scheiterten anfangs an diesem Unterfangen, weil sich Napoli stark zeigte. Gerade die Offensive der Hausherren erwies sich dabei als ideenreich, torhungrig, zielstrebig.
Mertens hier, Mertens da - und Ospina dort
Der Mann im Mittelpunkt dabei: der nimmermüde Wirbelwind Mertens. Der Belgier rannte auf extrem nassem Geläuf stets an, vernaschte Gegenspieler - und zeigte sich zudem als Verfechter des Fairplays. Nach einem Steilpass war Mertens durch, fiel vor Keeper Gollini und zeigte Referee Daniele Orsato sofort an, dass es keinen Kontakt gegeben hatte. Eine starke Aktion! In Minute 28 traf der Stürmer schließlich zum überfälligen 1:0: Nach feinem Steilpass von José Callejon enteilte Malcuit der Atalanta-Abwehr, legte quer ins Zentrum - und dort traf Mertens mit der Hacke und mit etwas Mithilfe eines grätschenden Gegenspielers ins Tor. Zielinski hätte in der Folge eigentlich das 2:0 nachlegen müssen, doch Torwächter Gollini war auf dem Posten und hielt stark (35.). So blieb es beim 1:0 zur Pause - auch, weil Napoli-Schlussmann Ospina kurz vor Ablauf der ersten Hälfte stark gegen Papu Gomez und Mancini hielt (jeweils 45.+2).
Zapata dreht auf - und beendet Torfluch
Nach Wiederbeginn zunächst dasselbe Bild: Napoli war am Drücker, Milik (50., Lupfer, auf der Torlinie geklärt) und Mertens (67., Außennetz) hätten hier auf 2:0 erhöhen müssen. Das passierte aber nicht - und sollte sich rächen: Denn mit der Hereinnahme von Stürmer Ilicic drehte sich das Geschehen immer mehr. Bergamo kam auf.
Der Lohn: Zapata traf nach Vorlage von Hateboer zum 1:1 (69.), beendete damit zunächst die düstere Atalanta-Serie von ganzen 333 Minuten ohne eigenes Tor (4:1 gegen Bologna, wo es nach 15 Minuten bereits 4:0 gestanden hatte, 0:0 bei Inter Mailand, 0:0 gegen Empoli, jetzt lange 0:1 in Neapel). In Minute 80 legte der Top-Stürmer der Gäste (21 Treffer in 32 Ligaspielen) und ehemalige Napoli-Profi gar noch das 2:1 von Pasalic auf.
Zum Saisonausklang zeigt sich Neapel um Arkadiusz Milik strauchelnd. imago
Milan spürt den Atem von Atalanta
Bei diesem Ergebnis blieb es letztlich auch, womit Atalanta die Chance aufs internationale Geschäft wahrt und zugleich den Traum von der Königsklasse (Punktgleichheit mit dem aktuellen Vierten Milan, direkter Vergleich mit den Rossoneri ist mit 2:2 und 1:3 verloren) erhält. Neapel indes strauchelt nach dem Europa-League-Aus weiter, die Fans quittierten das Resultat vom Ostermontag mit Pfiffen.