Was im Vorfeld als hochspannendes Derby d'Italia und als brisanter Kracher zwischen Meisterschaftsanwärter Inter und Titelverteidiger Juventus angekündigt worden war, entwickelte sich nach ein wenig Abtasten in den ersten Minuten zu einer recht einseitigen Angelegenheit zugunsten der Mailänder. Das Team von Trainer Antonio Conte, bis dato fünfmal in Folge im heimischen Giuseppe-Meazza-Stadion erfolgreich, ging zunächst einmal dank eines Kopfballtreffers von Ex-Juve-Profi Vidal in Front (12. Minute), ehe einige weitere aussichtsreiche Gegenzüge teils leichtfertig verschenkt wurden. Allen voran Lautaro Martinez und Lukaku, der den direkten Vergleich mit Cristiano Ronaldo in den ersten 45 Minuten für sich entschied, hätten auf 2:0 erhöhen müssen (etwa in der 23., 32. und 38.).
Apropos CR7: Zwei verzweifelte Distanzschüsse des Portugiesen (33. und 37.) waren Zeugnis des fehlenden Esprits bei den Bianconeri, denen gegen eine stabile Abwehr des FC Internazionale irgendwie die Mittel zu fehlen schienen.
Langer Ball - und Barella ist weg
Deutlich mehr dürfte Turins Trainer Andrea Pirlo, der zuletzt drei weitestgehend souveräne Serie-A-Siege notiert hatte (3:1 bei Tabellenführer Milan, 3:1 gegen Sassuolo, 3:2 Genua), von seinen Männern verlangt haben - doch der Weltmeister von 2006 wurde nicht erhört. Denn auch nach Wiederbeginn verfügte das vom starken Brozovic angeleitete Inter über mehr Cleverness sowie den nächsten Überraschungsmoment: Bastoni schlug den Ball tief in der eigenen Hälfte und stark unter Druck gesetzt nach vorn perfekt in den Lauf von Barella, der von Chiellini, Bonucci & Co. nicht mehr eingeholt werden konnte, fein annahm und frei vor Szczesny perfekt ins rechte untere Eck traf (52.). 2:0 für die Lombarden, CR7 schüttelte mit dem Kopf.
Zumal eine Reaktion seiner Farben weiterhin ausblieb, lediglich Joker McKennie näherte sich mal per Kopf an (61.). Ansonsten lag aber eher das 3:0 in der Luft, weil die Nerazzurri das Spiel weiter kontrollierten - nur eben teils vielversprechende Möglichkeiten zu leichtsinnig ausließen.
Auch Handanovic liefert ab
Nichtsdestotrotz reichten die zwei genutzten Möglichkeiten zum hochverdienten 2:0-Erfolg, weil auch Chiesa nach McKennie-Vorlage spät noch an einer Glanztat von Schlussmann Handanovic scheiterte (87.). Kurzum: Die Mailänder waren an diesem Abend schlicht zu stark für den noch immer nach der Top-Form suchenden Serienmeister um einen enttäuschenden und enttäuschten Cristiano Ronaldo, der mit seinen Kollegen fortan sieben Zähler Rückstand auf die Nerazzurri hat.