Auf Biegen und Brechen: Beim 3:3 zwischen dem KSC und den Gästen aus Duisburg war Kampf Trumpf. dpa
Karlsruhes Trainer Edmund Becker nahm im Vergleich zum 3:1-Pokalsieg bei TeBe Berlin nur einen Wechsel in seiner Startformation vor: Der Ghanaer Aduobe rückte ins Team, für ihn musste Staffeldt weichen. Auch Rudi Bommers MSV hatte in der 1. Pokalrunde einen Sieg eingefahren und sich mit 2:1 beim Regionalligisten Rot-Weiss Ahlen behauptet. Die Duisburger wechselten dennoch auf zwei Positionen: Im Mittelfeld ersetzte Grlic den jungen Book, außerdem rückte Lavric für den ehemaligen Nürnberger Daun in den Angriff.
Der KSC startete druckvoll. Kapllani mit zwei Kopfbällen (3., 6.) sowie Federico (10., 12.) hatten bereits früh beste Möglichkeiten, in Führung ging dennoch der MSV: Einen Abschlag Kochs steckte Mokhtari direkt auf Lavric durch, der Slowene nahm den Ball an und vollstreckte eiskalt aus 13 Metern (12.). Nur zwei Minuten später jubelten erneut die Gäste, Schiedsrichter Kinhöfer verweigerte dem vermeintlichen Doppelschlag allerdings aufgrund einer irregulären Position Lavrics folgerichtig die Anerkennung.
Der KSC indes lief weiter an. Porcello per Freistoß aus 33 Metern (21.) sowie Federico per sehenswerter Direktabnahme (22.) hatten gute Möglichkeiten, für den Ausgleich nach einer knappen halben Stunde war dennoch eine Standardsituation von Nöten: Porcellos Freistoß von der rechten Seite fand Kapitän Eggimann, der sich hochschraubte und aus sieben Metern fast unbedrängt einköpfen konnte (29.).
Nach dem Ausgleich erhöhte sich die Intensität merklich. Ruppige Zweikämpfe und polemische Aktionen prägten das Bild. Schiedsrichter Kinhöfer hatte in dieser Phase alle Hände voll zu tun und ahndete kritische Aktionen mit einer Reihe von Verwarnungen: So sahen bis zum Seitenwechsel vier Gäste sowie der Karlsruher Franz die Gelbe Karte. Fußballerisch hingegen lief nur noch wenig. Einzig Mokhtaris Kopfball nach schöner Vorarbeit Bugeras strahlte Torgefahr aus (38.).
Voller Einsatz: Auch ein von drei Duisburgern gebildetes Bollwerk schreckt den Karlsruher Franz nicht. dpa
Der zweite Durchgang begann ungleich entspannter. Die Gäste diktierten speziell in den Minuten nach Wiederanpfiff das Geschehen, zu zwingenden Möglichkeiten kamen die "Zebras" dennoch nicht. Einzig Idrissou, der am langen Pfosten den Ball nicht kontrollieren konnte, hätte die wiederholte Duisburger Führung besorgen können (61.).
Von Karlsruhe hingegen kam lange gar nichts. Umso überraschender fiel deshalb auch die Führung der Becker-Elf mit der ersten Chance in der zweiten Halbzeit: Aduobe führte einen Freistoß schnell aus und bediente Freis auf der rechten Seite. Der Karlsruher Stürmer wiederum reagierte prompt und legte quer auf Kapllani, der aus fünf Metern einschieben konnte (63.). Die Gastgeber hatten nun Blut geleckt und setzten nach. Nur fünf Minuten nach der Führung bekam Schlicke Eichners Hereingabe von der linken Seite nicht weg, Tararache verpasste und so kam das Spielgerät zu Freis, der aus 15 Metern nicht lange zögerte und in den linken oberen Winkel vollstreckte (68.).
Nach dem schnellen Doppelschlag des KSC war nun wieder der MSV gefordert. Nur zwei Minuten nach dem dritten Karlsruher Treffer bekam Schlicke den Ball von Blank mustergültig aufgelegt. Auch der ehemalige Fürther fackelte nicht lange und traf aus sieben Metern zum dritten Tor innerhalb von nur sieben Minuten (70.).
Der 4. Spieltag
Duisburg versuchte es nun weiter und stärkte durch Wechsel die Offensive. Der KSC hingegen zog sich mit der Führung im Rücken zurück und versuchte die drei Punkte über die Zeit zu bringen. Als Tararache in der 88. Spielminute schließlich des Feldes verwiesen wurde, schien der Duisburger Ausgleich in weite Ferne gerückt. Aus heiterem Himmel kam die Bommer-Truppe dann trotzdem noch zum Remis: Karlsruhe bekam den Ball nicht weg, Lavric bediente den eingewechselten Kurth, der in der Nachspielzeit das Endresultat besorgte (90+1.).
Beide Teams bleiben nach der Punkteteilung an der Tabellenspitze und können entspannt auf die nächsten Aufgaben blicken: Während der KSC in Braunschweig gefordert sein wird, erwartet der MSV die Münchener "Löwen".