Karlsruhes Trainer Christian Eichner musste auf zwei seiner Standard-Spezialisten verzichten. Heise (Muskelfaserriss) und Wanitzek (5. Gelbe), der mit seiner Ecke den 2:1-Siegtreffer in Bochum vorbereitet hatte, standen nicht zur Verfügung - es begannen Winterneuzugang Wimmer und Groiß.
Jahn-Coach Mersad Selimbegovic rotierte kräftig durch nach dem kräftezehrenden aber historischen 4:3-Pokalsieg gegen Köln nach Elfmeterschießen: Nachreiner erlitt einen Muskelfaserriss, für ihn kam Moritz in die erste Elf. Außerdem starteten Kennedy, Becker, Opoku und Vrenezi für Wekesser (10. Gelbe), Albers, Stolze und George (alle Bank).
Abtasten und kuriose Eckball-Variante
Auf tiefem Geläuf agierten beide Teams zunächst abwartend. Der erste Aufreger der Partie war dann eine durchaus ungewöhnliche Eckball-Variante der Karlsruher: Sechs Spieler nahmen an der rechten Strafraumlinie-Aufstellung und starteten auf Kommando in die Mitte - Kobald köpfte nur knapp drüber (16.). Der KSC schaffte es nun besser, die dicht gestaffelte Regensburger Defensive mit schönen Kombinationen aufzubrechen: Choi wurde geblockt (22.), Meyer parierte gegen Hofmann und Goller setzte den Nachschuss drüber (26.).
2. Bundesliga, 20. Spieltag
Doch auch der Jahn versteckte sich nicht und wurde nach einer halben Stunde offensiv frecher - Gersbeck parierte gegen Vrenezi (29.) und Elvedi rutschte wenige Meter vor dem Tor beim Abschluss noch entscheidend weg (31.). Das Spiel war nun ausgeglichen. Während bei Regensburg die allerletzte Genauigkeit fehlte, scheiterte der KSC bis zur Pause noch zweimal am gut reagierenden und hellwachen Meyer (Lorenz 34. und Hofmann 42.).
Der zweite Abschnitt begann deutlich verhaltener. Beim Jahn war vor allem Vrenezi ein Aktivposten, der Außenbahnspieler leitete viele Angriffe ein, blieb im eigenen Abschluss aber glücklos (54.). Hinten standen die Regensburger weiterhin sicher. Nur selten kam der KSC in gefährliche Abschlusssituationen - und wenn, dann agierten die Badener zu umständlich (Wimmer, 58.) oder hatten Pech mit dem Rasen als Goller eine Lorenz-Hereingabe nur knapp verpasste (60.). Und wenn der Ball doch aufs Tor kam, wie bei Hofmanns Drehschuss, dann zeigte sich Meyer in bestechender Form (71.).
KSC zu kompliziert - Gimber fliegt
Weil auch der Jahn zwar gute Ansätze zeigte, dann aber oft der letzte Pass fehlte, blieb es bis in die Schlussphase ein ausgeglichenes und spannendes Spiel, das nach Gimbers Gelb-Roter Karte (78.) sogar noch spannender wurde. Trotz der Überzahl fehlte es dem KSC an zündenden Ideen für das Offensivspiel, der Jahn stand hinten weiter stabil und hätte durch Otto, der frei im Strafraum Bormuth anschoss, sogar den Lucky Punch erzielen können (83.). Die letzte Möglichkeit des Spies vergab der eingewechselte Gueye in der Nachspielzeit (90.+2).
Der KSC, der 2021 noch ungeschlagen ist, verpasste es somit weiter an die Aufstiegsränge heranzurücken. Am Samstag (13 Uhr) ist Karlsruhe in Sandhausen zu Gast, der Jahn empfängt zeitgleich Fortuna Düsseldorf.