KSC-Trainer Christian Eichner nahm gegenüber dem 2:1-Sieg in Bielefeld lediglich eine notgedrungene Veränderung vor. Für Franke, der für eine Stammzellenspende auf das Spiel verzichtete, rückte Kobald in die Anfangsformation. Ansonsten durfte bei den Badenern eine eingespielte Elf ran.
Das schlug sich auch auf dem Rasen nieder. Von der ersten Minute an bot Karlsruhe dem leicht favorisierten Gast Paroli. Über intensive Zweikämpfe im Mittelfeld fand der KSC gut in die Begegnung. Und nachdem man die erste kleinere Druckphase der Lilien überstanden hatte, reichte den Hausherren eine Standard-Situation, um selbst das 1:0 zu erzielen: Heise zirkelte eine Freistoß-Flanke an den ersten Pfosten, wo Schleusener keine Mühe hatte, per Kopf sein fünftes Saisontor zu erzielen (19.).
2. Liga - 12. Spieltag
Darmstadts Coach Torsten Lieberknecht hatte nach dem 1:0-Heimerfolg gegen Fortuna Düsseldorf keine Gründe für große Rotationen gesehen und genau wie sein Gegenüber nur eine Personalie getauscht: Ben Balla, der zuletzt nach Einwechslung überzeugt hatte, ersetzte Ronstadt auf der Sechs. Doch der Neuzugang, der vom FC Ingolstadt nach Hessen gewechselt war, konnte der Partie im ersten Abschnitt nur selten seinen Stempel aufdrücken.
SV Darmstadt kommt über Flanken
Stattdessen lief bei den Lilien, die mit einer Dreierkette agierten, viel über ihre Schienenspieler Bader und Holland. Doch der KSC wusste die vielen Flanken der beiden gut zu verteidigen. Außer einmal, als kurz vor der Pause Manu die Hereingabe von Bader herunternahm, abschloss und sein Ziel nur um einen Meter verfehlte (45.+2).
Auch die Karlsruher hatten zuvor bereits die Gelegenheit verpasst, es noch einmal im gegnerischen Kasten klingeln zu lassen. Bei einer Doppelchance war erst Schleuseners Schuss an Pfeiffers Bein geprallt. Den Nachschuss von Batmaz klärte Zimmermann dann für den geschlagenen Schuhen auf der Linie (26.).
Pfeiffer trifft doppelt - Doch der VAR schaltet sich ein
Die KSC-Führung zur Pause war nicht unverdient. Doch nach dem Seitenwechsel kamen die Gäste plötzlich frisch aus der Kabine. Für den Ausgleich musste dann aber auch ein Standard herhalten. Kempe fand mit einer punktgenauen Ecke Pfeiffer, dessen geschmeidiger Kopfball rechts im Tornetz landete (49.). Nur eine Minute später waren die Hessen drauf und dran, sogar die Führung zu erzielen - Seydel verfehlte sein Ziel nur knapp.
Auch Karlsruhe setzte den Bemühungen des Vorjahresvierten wieder etwas entgegen. Schleusener probierte es aus aussichtsreicher Lage mit einem Volley-Schuss, aber traf den Ball nicht optimal (50.). Damit die Murmel jedoch noch einmal im Netz zappelte, brauchte es zunächst erneut einen Standard: Wieder trug sich Pfeiffer vorübergehend in die Torschützenliste ein, doch Schiedsrichter Alexander Sather nahm den Treffer nach einem Hinweis des Video-Assistenten wegen eines vorausgegangenen Handspiels von Seydel wieder zurück (61.).
Später Konter zieht KSC den Zahn
Lange sah es dann so aus, als würde es bei einem Unentschieden bleiben. Die Teams schienen sich mit dem Remis regelrecht abgefunden zu haben. Doch Darmstadt konterte im Wildparkstadion hinten raus noch einmal. Mehlem bewies Übersicht und bediente Tietz mit einem punktgenauen Zuspiel. Der SVD-Angreifer umkurvte Heise und schob die Kugel zum umjubelten 2:1-Siegtreffer in die Maschen (88.). Dem späten Tor konnte der KSC dann auch trotz sechs Minuten Nachspielzeit nichts mehr entgegnen.
Beide Mannschaften sind unter der Woche im DFB-Pokal unterwegs: Der KSC trifft am Mittwoch (18 Uhr, LIVE! bei kicker) auswärts auf Sandhausen, Darmstadt empfängt am Dienstag (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker) Borussia Mönchengladbach. Am nächsten Wochenende ist Karlsruhe dann Gastgeber gegen Fortuna Düsseldorf (Sonntag, 13.30 Uhr). Die Lilien sind gegen Holstein Kiel gefordert (Freitag, 18.30 Uhr).