Würzburgs neuer Trainer Marco Antwerpen veränderte die Kickers-Startelf nach der Entlassung von Aufstiegs-Coach Michael Schiele auf vier Positionen. Im Vergleich zur 0:1-Niederlage bei Fortuna Düsseldorf spielten Hansen, Hemmerich, Herrmann und Ronstadt für Flecker, Sané (beide nicht im Kader), Hägele (Bank) und Pfeiffer (wegen Verhandlungen mit einem anderen Klub nicht im Kader).
Fürths Coach Stefan Leitl tauschte nach dem 1:1 bei Erzgebirge Aue dreimal Personal: Barry, Green und Leweling begannen für Mavraj (schwere Gehirnerschütterung), Nielsen (Achillessehnenprobleme, Bank) und Sarpei (Bank).
Blitzstart Würzburg - Hrgota gleicht glücklich aus
Das fränkische Duell hatte kaum begonnen, da lag der FWK schon vorne: Herrmann wurde vor dem linken Strafraumeck nicht angegriffen und verwandelte mit einem präzisen Schuss ins rechte Eck (2.). Ein perfekter Beginn für die bis dahin punkt- und torlosen Unterfranken, die im 4-2-3-1-System defensiv kompakt standen und viele Zweikämpfe für sich entscheiden konnten. Die Gäste aus Mittelfranken taten sich gegen das frühe Anlaufen der Rothosen hingegen schwer, fanden überhaupt nicht zu ihrem Spiel und entfalteten im 3-4-1-2-System zunächst keinerlei Offensivwucht.
Erst in der 26. Minute riss Leweling mit seinem Tempo eine Lücke auf, dribbelte bis zur Grundlinie und flankte flach an die Fünfmetergrenze, wo Hrgota ein wenig glücklich einschob, denn der zurückgeeilte Feick wurde bei seinem Rettungsversuch getunnelt. Der Ausgleichstreffer tat der Spielvereinigung spürbar gut. Fortan nämlich erhöhte das Kleeblatt die Schlagzahl und den Druck. Kurz vor der Pause traf Leweling aus vielversprechender Position das Außennetz (45.).
Baumann trifft vom Punkt
2. Bundesliga, 3. Spieltag
Mit Wiederbeginn schickte Leitl Sarpei für Ernst aufs Feld. Der Joker sorgte für mehr Zweikampf-Präsenz in einer Partie, in der weiterhin Fußball gearbeitet wurde. Spielerische Leckerbissen blieben eine Mangelware. Fürth versuchte zwar, das Spiel zu machen und schraubte die Ballbesitz-Zahlen nach oben, doch viele Fehlpässe bremsten immer wieder den Spielfluss.
Von Würzburg kam dagegen lange nichts. Die Kickers variierten im Anlaufverhalten, gingen mal aggressiv ins Pressing, ließen sich dann aber auch wieder zurückfallen und stellten die Räume zu. Erst nach einer Stunde fand der FWK dann auch wieder offensiv statt: Kopacz tauchte frei vor Burchert auf, scheiterte aber am Torwart (62.). Noch in derselben Minute drang Feick in den Strafraum ein, wobei ihm Jaeckel in die Hacken fiel - Elfmeter! Baumann trat an und versenkte den Strafstoß sicher zum 2:1 (64.).
Bauer hat das letzte Wort
In der Folge löste Leitl die Dreierkette auf und brachte mit Nielsen einen zusätzlichen Stürmer. Für mehr Durchschlagskraft sorgte das allerdings nicht. Die Weiß-Grünen bissen sich weiter die Zähne aus. Auch die weiteren Hereinnahmen von Tillman, Kehr und Abiama verpufften. Die massive Abwehr der Kickers hielt bis in die Nachspielzeit stand.
Dann bekam das Kleeblatt noch eine zweifelhafte Ecke zugesprochen. Fragwürdig deshalb, weil Bauer wohl zuletzt am Ball gewesen war. Ausgerechnet der Innenverteidiger besorgte dann den späten Ausgleich: Hrgota drehte den ruhenden Ball auf den ersten Pfosten, wo Bauer per Kopf zum 2:2-Endstand traf (90.+2).
Nach der Länderspielpause genießt Würzburg erneut Heimrecht, wenn es am 18. Oktober (13.30 Uhr) gegen Holstein Kiel geht. Tags zuvor (13 Uhr) empfängt Fürth den Hamburger SV.