Copa-Libertadores-Champion River Plate wollte nach der größten südamerikanischen Vereinstrophäe auch die größte des Planeten, die Klub-Weltmeisterschaft, einheimsen. Doch Turnierausrichter Al-Ain aus den Vereinigten Arabischen Emiraten hatte im ersten Halbfinale ebenfalls richtig Laune. Nach einer vogelwilden Ecke ging der Underdog sogar in Führung! Ausgerechnet Ex-Clubberer und River-Verteidiger Pinola lenkte die Kugel am ersten Pfosten unglücklich ins eigene Netz (3.). Kurze Zeit zeigte sich der argentinische Favorit geschockt, dann setzte Martinez mit wuchtigen Abschlüssen zwei Ausrufezeichen (8., 9.).
Santos Borrés Doppelschlag, Al-Ain im Pech
Wenig später war die Führung des Gastgebers dahin, auch wenn Schlussmann Khalid zweimal stark parieren konnte: Den abermaligen Abpraller gab Pratto scharf für Santos Borré vor den Kasten, sein Sturmpartner musste nur noch den Fuß hinhalten (11.). Mehr wurde von Santos Borré fünf Zeigerumdrehungen später verlangt, als er abermals fein in Szene gesetzt wurde: Auf Zuspiel des umtriebigen Martinez verzögerte Santos Borré, um dann zum 2:1 ins lange Eck zu schießen (16.). Ein mehr als mutiges Al-Ain stellte River streckenweise immer wieder vor Probleme, hatte im letzten Drittel jedoch etwas Pech: Ein Handspiel von Palacios hatte trotz Videobeweis keinen Elfmeter zur Folge (26.), El-Shahats vermeintlicher Treffer kurz vor dem Seitenwechsel wurde aufgrund einer knappen Abseitsposition wieder aberkannt (45.+2).
Caios Glaube, Martinez vergibt
Doch die frechen Araber ließen sich nicht aus dem Konzept bringen: Zu Beginn des zweiten Abschnitts trat Caio nach einem Steilpass auf dem linken Flügel an, zog nach innen und feuerte die Kugel abgeklärt ins kurze Eck (51.). Daraufhin gab es einen Gruß nach oben, "wenn Gott es will, treffe ich gegen River", hatte der gläubige Caio vor dem Spiel prognostiziert. Eher unerwartet dagegen kam wohl für River, das sich phasenweise schwertat, die ansprechende Leistung Al-Ains. Mit Ausnahme des stümperhaften Zweikampfes, als Ahmad Casco im Strafraum zu Fall brachte - Martinez' Elfmeter sprang aber von der Latte zurück ins Feld (69.). Nachdem Yaslam für Al-Ain zu einer ordentlichen Schusschance kam (71.), verflachte die Partie in den letzten Dritteln beidseitig - es ging in die Verlängerung!
Armani rettet - und zieht den Kürzeren
Der eingewechselte Scocco stellte Khalid mit einem Allerweltschuss vor Probleme (95.), es dauerte bis zur 109. Minute, ehe Pinola per Kopf die nächste große Chance vergab - den konditionell bestens aufgestellten Arabern fiel dagegen lange nichts ein. Bis sich Ahmad nach einem Freistoß lösen und Armani aus wenigen Metern fordern konnte. Eine Probe, die der River-Rückhalt mit Bravour bestand (118.) - und seine Farben ins Elfmeterschießen rettete. Dort war Armani an diversen Strafstößen der Arabern dran, entschärften konnte er jedoch keinen. Im Vergleich zu Khalid, der den zehnten Schuss von Perez hielt - der Jubel kannte keine Grenzen. Al-Ain trifft im Endspiel nun auf den Sieger der Partie Real Madrid gegen Kashima Antlers.