Kiels Coach Markus Anfang nahm im Vergleich zum 1:1 beim VfL Bochum zwei Änderungen vor: Kapitän Czichos kehrte nach überstandenen muskulären Problemen in die Startelf zurück, dafür saß Mühling zunächst auf der Bank. Außerdem begann auf dem linken Flügel Weilandt für Lewerenz.
Heidenheims Trainer Frank Schmidt warf gegenüber dem 2:3 bei Dynamo Dresden zwei Debütanten ins kalte Wasser. Der 19-jährige Hajtic sowie der erst 17-jährige Sessa ersetzten den gesperrten Wittek und den erkrankten Strauß (Grippe).
Die Gastgeber begannen mit viel Schwung und setzten sich direkt in der Heidenheimer Hälfte fest. Bereits nach sechs Minuten hatte Ducksch die Führung auf dem Fuß, scheiterte nach einem langen Ball frei vor Müller aber am FCH-Keeper. Den Nachschuss setzte Schindler knapp über den Kasten. Die Störche blieben auch im Anschluss am Drücker und suchten weiter den Weg nach vorne.
2. Bundesliga, 27. Spieltag
Kraus bringt Weilandt zu Fall - Schindler trifft zur Führung
Für die Führung musste jedoch ein Geschenk der Gäste herhalten: Ein langer Ball rutschte Kraus durch, Weilandt schnappte sich die Kugel und wurde anschließend von seinem Gegenspieler an der Sechzehnerkante zu Fall gebracht. Schiedsrichter Christof Günsch entschied auf Elfmeter, Schindler übernahm die Verantwortung und traf sicher zum 1:0 für Holstein (18.). Die Gäste mussten sich zunächst etwas sammeln, fanden jedoch nach und nach etwas besser in die Partie.
Weil Kiel jedoch sehr aufmerksam verteidigte, kam der FCH im kompletten ersten Durchgang zu keiner nennenswerten Torchance. Ganz anders die Störche, die die Gäste mit ihrem variablen Offensivspiel immer wieder vor Probleme stellten. Kurz vor der Pause baute Holstein seine Führung schließlich aus: Eine Flanke von Weilandt legte Schindler auf Kinsombi ab, der zum 2:0 einnetzte (39.). Weil der Ball noch von Hajtic abgefälscht wurde, hatte Keeper Müller keine Chance.
Heidenheim wacht auf - bleibt jedoch erst einmal harmlos
Nach der Pause sahen die Zuschauer ein komplett anderes Bild als noch in Durchgang eins. Die Gäste zeigten eine ganz andere Körpersprache und störten nun früh. Kiel stand tief und fand kaum noch Entlastung. Weil den Männern von der Ostalb jedoch insgesamt die Durchschlagskraft abging und Kiel immer noch einen Fuß dazwischen hatte, kamen die Gäste zunächst zu keinen klaren Torchancen. Daran änderte auch der Doppelwechsel von Trainer Schmidt, der Dovedan (für Thiel) und Lankford (für Titsch-Rivero) brachte, erst einmal nichts.
Für Gefahr musste ein Standard herhalten: Einen Freistoß von Schnatterer verlängerte Kraus per Kopf, Kronholm lenkte die Kugel gerade noch an den Querbalken (74.). Wenig später zappelte der Ball schließlich im Netz. Kiel bekam nach einer Ecke die Kugel nicht weg, im Rückraum kam Verhoek an den Ball und verkürzte auf 1:2 (82.). In den Schlussminuten warf der FCH zwar noch einmal alles nach vorne, am Ende brachten die Hausherren die knappe Führung jedoch über die Zeit und legten damit im Rennen um den Aufstieg vor.
Für die Kieler, die den zweiten Sieg des Jahres einfuhren, geht es am übernächsten Sonntag (13.30 Uhr) mit dem Auswärtsspiel bei Arminia Bielefeld weiter. Heidenheim, das seit vier Spielen (0/2/2) auf einen Dreier wartet, empfängt am Tag zuvor (13 Uhr) den FC Ingolstadt 04.