Kiels Trainer Karsten Neitzel änderte sein Team nach dem 2:1-Auswärtssieg in Dresden auf nur einer Position. Auf der linken Abwehrseite durfte Wetter für Kohlmann auflaufen. Mehr tat sich hingegen bei Kontrahent Münster. Coach Ralf Loose reagierte auf das 2:2 zuhause gegen Erfurt mit drei Wechseln: Dominik Schmidt, Kirsch und Philipp Hoffmann standen für Riedel, Pischorn und Krohne in der Startformation.
Je acht Punkte, die gleiche Tordifferenz, in der Tabelle benachbart: Kiel und Münster begegneten sich am Samstag im Holstein-Stadion auf Augenhöhe. Wie auf dem Papier sah es dann zunächst auch auf dem Rasen aus: Keines der Teams konnte sich bemerkenswerte Vorteile verschaffen, auf Torchancen warteten die Zuschauer an der Ostsee vergeblich. Erst nach 23 Minuten wurden sie aus der Langeweile befreit: Münsters Truckenbrod fasste sich ein Herz und machte sich auf Richtung Kieler Strafraum, mit seinem Linksschuss aus 15 Metern traf er jedoch nur das Außennetz.
Auch wenn das Tempo überschaubar blieb - die Chancen waren jetzt da. Das galt in erster Linie für die Münsteraner, die innerhalb einer Minute gleich zwei Hochkaräter liegen ließen. Kiels Keeper Kronholm lenkte das Leder mit der Schulter noch an die Latte, nachdem Kara es mit einem Heber versucht hatte (30.). Nur Sekunden später stand Reichwein nach einer Hereingabe von links blank, verfehlte jedoch aus günstiger Position das Gehäuse der Norddeutschen.
Masuch - P. Kirsch , D. Schmidt, Heitmeier , Hergesell - Zenga, Truckenbrod, Piossek , Ph. Hoffmann - Kara, Reichwein
Schiedsrichter-Team
Spielinfo
| Stadion | Holstein-Stadion |
| Zuschauer | 4.150 |
Erst in der 33. Minute gab Siedschlag mit einem Schuss aus 18 Metern (knapp am Tor vorbei) ein erstes Kieler Lebenszeichen ab, Kazior rutschte bei einem weiteren Versuch aus der Distanz das Leder über den Schlappen (42.). Es sollte die letzte Gelegenheit in einer ersten Halbzeit auf überschaubarem Niveau gewesen sein.
Statistik & Tabelle
Vor allem die Kieler mussten sich also steigern - und das gelang ihnen nach Wiederanpfiff im Handumdrehen. Münster sah sich nicht in der Lage, einen Freistoß im Strafraum zu klären. Wetter stand goldrichtig und netzte locker ein (47.). Nun hatten die Fördestädter auf einmal Oberwasser: Heider traf aus 18 Metern den Pfosten aus dem Stand (52.), auch Kazior sorgte im Strafraum mit einem Abschluss für Torgefahr (58.).
Münster hingegen tat sich schwer, Raumgewinn zu erarbeiten und die Lücke zu finden. Amachaibou versuchte es in der 70. Minute aus der zweiten Reihe, doch auch dies war nicht von Erfolg gekrönt. Ein Pischorn-Kopfball nach einer Flanke von Bischoff sorgte dann allerdings in der 80. Minute für Höchstgefahr. Kurios: Keeper Kronholm setzte wieder seine Schulter ein, und wieder landete das Leder an der Latte!
Es war eine Art Initialzündung für die Preußen, die in der Schlussphase auf den Ausgleich drängten. Zenga hatte Kronholm schon ausgespielt, aus ganz spitzem Winkel schoss er jedoch am Gehäuse der Kieler vorbei (86.). Als die Zeit davonzulaufen drohte, klappte es dann doch noch: In der 89. Minute verschaffte sich der eingewechselte Bischoff mit einem Haken am Strafraumrand Luft und brachte das Leder mit einem platzierten Linksschuss aus 16 Metern im langen Eck unter - da konnte auch Kronholms Schulter nichts mehr ausrichten.
Am kommenden Samstag tritt Kiel beim Rot-Weiß Erfurt an, während Münster einen Tag später den SV Wehen Wiesbaden empfängt.
