Kiel schien von der Klatsche im Pokal in Dortmund gut erholt. Trainer Ole Werner, der nach dem 0:5 beim BVB mit Neumann, van den Bergh und Arslan Dehm, Komenda und Hauptmann dreimal Personal ausgetauscht hatte - beobachtete schon in der 7. Minute die erste Großchance seines Teams: Bartels köpfte freistehend aus sechs Metern jedoch Zhirov vor der Linie an.
Mehr jedoch sollte Holstein trotz optischer Überlegenheit in einer zähen Partie gegen den kompakten SVS zunächst nicht gelingen. Bei Sandhausen hatte Coach Gerhard Kleppinger "lange Bälle zu Beginn" angekündigt. Eine Marschroute, die seine im Vergleich zum 2:3 in Fürth einmal veränderte Elf - Zenga spielte anstelle von Kister (muskuläre Probleme) - vorerst nicht gefährlich ins letzte Drittel kommen ließ.
Bartels markiert die Führung
Die Störche blieben initiativer (Reese, 9.), bis Mitte des ersten Durchgangs blieb dies die einzige weitere Torannäherung der Hausherren. Zwei aufeinanderfolgende starke Einzelaktionen ließen die Gastgeber dann aber doch jubeln: Nach Wahls Solo und Pass nahm Bartels den Ball klasse an und mit, tunnelte aus halbrechter Position Nartey und traf aus 13 Metern ins linke Eck (22.).
Die KSV ruhte sich etwas auf der Führung aus, hielt den SVS, der in Sachen Ballbesitz im Laufe der ersten 45 Minuten ausglich, weitgehend in Schach. Bis auf einen Taffertshofer-Fernschuss (29.) wurde es kaum gefährlich. Viel brenzliger wurde es für die Gäste, als die Werner-Elf nach längerer Durststrecke wieder Strafraum-Präsenz zeigte: Doch Reese und Serra vergaben eine Doppelchance (45.).
Taffertshofer hat die Ausgleichschance - Traumtor durch Serra
Meffert meldete Holstein schnell im zweiten Durchgang an (49.), in dem sich nichts wesentliches ändern sollte. Kiel kontrollierte das Geschehen, geriet nur nach Sandhaussens bester Kombination einmal ernsthaft in Gefahr (Taffertshofer, 61.). Der Aufstiegsaspirant vergab selbst zunächst die Doppelchance zum 2:0 (Arslan, Bartels, 67.), das Serra mit einem Traumtor besorgte: Nach einem von Lee initiierten Konter lupfte der Mittelstürmer den Ball aus halblinker Position in den rechten Winkel (69.).
Danach passierte nicht mehr viel. Kiel sparte Kräfte, dem SVS fehlten die Mittel, um noch einmal ins Spiel zurückzufinden.
Die KSV Holstein hat das erste von drei Nachholspielen somit gewonnen, hat Düsseldorf und den HSV überholt und nimmt nun Platz 3 ein. Am Freitagabend (18.30 Uhr) wartet auf die Störche das Nordduell gegen den FC St. Pauli. Der SVS ist am Sonntag (13.30 Uhr) beim 1. FC Heidenheim zu Gast.