Wenige Stunden vor dem Anpfiff sickerte bereits durch, dass Lazio auf Torjäger Immobile verzichten muss. Der Kapitän und Ex-Dortmunder wurde erneut positiv auf das Coronavirus getestet. Nach zuvor bereits zwei positiven sowie im Anschluss zwei negativen Tests war die Verwirrung am Sonntag perfekt. Trainer Simone Inzaghi setzte in seinem 3-5-2 in vorderster Front somit auf Muriqi und Correa - wie beim 1:1 in St. Petersburg unter der Woche in der Champions League.
In Juves 4-4-2 stürmten Cristiano Ronaldo und Morata. CR7 hatte sich in der Liga zuletzt in Fahrt geschossen, in der Champions League tat es ihm Morata gleich - ein Doppelpack war es beim 4:1 in Budapest. Im Zusammenspiel mit Kulusevski und Frabotta sorgten die beiden immer wieder für ordentlich Alarm. Qualitativ war Lazio diesem Quartett unterlegen, doch auch die Römer traten mit offenem Visier auf, und so entwickelte sich ein offensiver Schlagabtausch.
CR7 trifft Tor und Alu
Fast jeder Angriff endete in einem Abschluss, wenig überraschend klingelte es dann bereits in der 15. Minute: Nach starker Vorarbeit von Cuadrado vollendete CR7 aus kurzer Distanz. Hätte er ihn nicht reingemacht, hätten zwei weitere Turiner parat gestanden. Die Möglichkeit zum Ausgleich bot sich den Laziali prompt, doch Muriqi erreichte eine Kopfball-Vorlage von Milinkovic-Savic nicht (21.). Auf der anderen Seite hämmerte Cristiano Ronaldo die Kugel ans Aluminium (43.), ehe es in die Halbzeitpause ging.
Im zweiten Durchgang drängte Juve auf das zweite Tor, Lazio bot die Räume dafür. Doch brandgefährlich wurde es nie wirklich. Das traf auch auf Lazio zu, das es mit einer konzentriert und eng verteidigenden Juve-Abwehr zu tun hatte. Correa kam zwar mal ins letzte Drittel, zeigte sich dann aber zu eigensinnig (70.).
Juve ist einmal nachlässig
Mit Doppelwechseln auf beiden Seiten wurde die Schlussphase eingeläutet. Andrea Pirlo brachte den Ex-Schalker McKennie für Kulusevski sowie Dybala für Cristiano Ronaldo, der leicht humpelte bei seiner Auswechslung (76.). Von außen musste der Portugiese zusehen, wie seine Mannschaft tatsächlich noch den bereits sicher geglaubten Sieg verspielte. Caicedo schockte Juve in der fünften Minute der Nachspielzeit: Nach starker Vorarbeit von Correa setzte er sich gegen Bonucci, der übrigens sein insgesamt 400. Spiel für die Alte Dame machte, durch und sorgte für grenzenlosen Jubel in Rom.
Einmal mehr konnte sich Lazio auf "Super-Joker" Caicedo verlassen, der eine Wahnsinns-Woche hinter sich hat: Vergangenen Sonntag wurde Caicedo in der 8. Minute der Nachspielzeit zum Matchwinner beim FC Turin (4:3), am Mittwoch rettete er in St. Petersburg einen Punkt - jeweils von der Bank. Wie auch in diesem Spiel gegen Juventus.
Durch das dritte Remis im sechsten Spiel tritt die Alte Dame auf der Stelle und kommt nicht an Spitzenreiter AC Mailand heran.