Bei ManUnited brachte Coach Ole-Gunnar Solskjaer im Vergleich zum zweiten Anzug beim 3:0 im League Cup bei Brighton & Hove Albion wieder seine Stammelf.
Tottenhams Coach José Mourinho würfelte sein Team gegenüber dem 7:2 gegen Maccabi Haifa in der Europa-League-Qualifikation munter durcheinander - der angeschlagene Doppeltorschütze Lo Celso musste passen, dafür war Son wieder an Bord.
Es war eine verrückte Anfangsphase im Old Trafford: Der erste Angriff der Red Devils führte nach Sanchez' Foul an Martial zum Strafstoß, den Fernandes sicher verwandelte (2.).
Die Freude aber währte nicht lange, desolates Abwehrverhalten brachte die Londoner nicht nur ins Spiel zurück, sondern ließ sie auch den Spieß umdrehen: Zunächst verhalf Maguires verunglückter Kopfball Lamela zum energischen Nachsetzen, in dessen Folge Ndombelé zum Ausgleich abstaubte (4.).
Kane hellwach, Son zu schnell - 2:1
Weil Kane sich nach einem Foul schnell hochrappelte, den Freistoß direkt in den Lauf von Son spielte und der Südkoreaner zu schnell war für Bailly und Shaw, stand es wenig später gar 2:1 für die Spurs (7.).
Erst nach 20 Minuten erholten sich die Red Devils vom Rückstand und brachten durch Pogba und Fernandes mehr Struktur in die Aktionen. Rashford traf aus Abseitsposition nur den Pfosten (20.), Greenwood näherte sich zweimal an (21., 23.). Zurück gedrängte Gäste wiederum verpassten nach Sons Konter das 3:1 (25.), nahmen daraufhin aber das Zepter gegen die äußerst anfällige United-Defensive wieder in die Hand.
Martials Tête-à-tête mit Lamela: Rot!
De Gea und Glück verhinderten zunächst Gegentor Nummer drei. Weil der Referee den Clinch zwischen Martial und Lamela zum Pech für den Franzosen strenger bewertete und "Rot" zückte, musste ManUnited fortan in Unterzahl spielen (28.). Der Argentinier war zu Boden gegangen und hatte sich das Gesicht gehalten, nachdem Martial ihn am Hals getroffen hatte.
Kane und Son gnadenlos
Der Nackenschläge nicht genug, kassierte die Solskjaer-Elf bis zum Kabinengang weitere Gegentreffer. Baillys Patzer ermöglichte Sons Querpass auf Kane, der Torjäger traf zum 3:1 (31.). Und ein Doppeltunnel - Auriers Pass durch Maguires Beine und Sons Abschluss durch de Geas Füße - führte zum 4:1-Pausenstand (37.). Vier Tore in der ersten Hälfte hatte United im Old Trafford zuletzt 1957 kassiert.
Die Entscheidung war im Prinzip schon nach 45 Minuten gefallen. Solskjaer brachte mit Wiederanpfiff defensives Personal, um für Schadensbegrenzung zu sorgen. Doch zunächst schien es so weiterzugehen wie im ersten Durchgang, Aurier vollendete eine feine Stafette zum 5:1 (51.).
Auch Kane schnürt den Doppelpack
Mit 75 Prozent Ballbesitz hatten die Spurs alles im Griff, schalteten gegen sich verschanzende und gänzlich chancenlose Red Devils verständlicherweise einen Gang zurück. Ab und zu blitzte die Lust der Londoner an weiteren Treffern noch auf (Kane, 72.), eine schmeichelhafte Elfmeterentscheidung - Pogba soll Davies gefoult haben - führte schließlich zum 6:1-Endstand durch Kane (79.).
Eine denkwürdige Niederlage für ManUnited, das in der Premier League noch nie höher verloren hat. Im Oktober 2011 gab es im Derby gegen Manchester City schon einmal eine 1:6-Niederlage (seinerzeit ebenfalls in Unterzahl). Nach drei Punkten aus drei Spielen finden sich die Red Devils auf Platz 16 wieder!
Tottenham springt nach dem Kantersieg am Ende einer Phase mit fünf Spielen in elf Tagen (!) auf Rang fünf.