Europapokal der Pokalsieger

Die Analyse: Kämpferische Leistung läßt noch Hoffnung

Europapokal der Pokalsieger: MSV Duisburg - RC Genk 1:1 (0:0)

Die Analyse: Kämpferische Leistung läßt noch Hoffnung

Duisburg: Gill (3) - Emmerling (5) - Komljenovic (3,5), Hajto (2,5) - Wohlert (4) - Hoersen (3,5), Töfting (4), Moravcik (2,5), Neun (4) - Spies (4), Beierle (4) Genk: Brockhauser (3,5) - Olivieri (3) - Kimoni (3), van Geem (3) - Reini (4), Hasi (4), Delbroek (2,5), Hendrikx (4) - Gudjonsson (3,5) - Oulare (2,5), Strupar (3,5)

Eingewechselt: 45. Wolters (3) für Hoersen, 68. Andersen (-) für Spies, 78. Wedau (-) für Töfting - 83. Origi (-) für Oulare, 88. Van Gronsveld (-) für Strupa

Tore: 0:1 Reini (61., Kopfball, Vorarbeit Gudjonsson), 1:1 Wedau (82. Rechtsschuß, Neun) Chancen: 8:3 Ecken: 11:3 SR: Krondel (Tschechien), Assistenten: Vodicka, Amier; Note 3,5, zu großzügig Zuschauer: 10 602 Gelbe Karten: Hajto, Wohlert - Oulare, Delbroek, Reini Rote Karte: Hendrikx (56., Faustschlag gegen Wohlert) Bes. Vork.: Genks Trainer Aime Anthuenis wird in der 60. Minute wegen mehrfachen Reklamierens auf die Tribüne geschickt Spielnote: 4

Eines war jedem der naßgeregneten, frierenden Zuschauer am Donnerstag klar: Sollten die Zebras am 1. Oktober in Brüssel derart schlafmützig und unkonzentriert zu Werke gehen wie in der ersten Hälfte, hätte sich das Thema Europapokal umgehend erledigt. "Wir müssen die Laufbereitschaft, Aggressivität und Kampfkraft der zweiten Hälfte mit nach Belgien nehmen", analysierte MSV-Coach Funkel richtig, "sonst haben wir dort keine Chance." Chancenlos wären die Zebras auch, wenn Emmerling im König-Baudouin-Stadion einen derart schwarzen Tag erwischt wie am Donnerstag. Der 32jährige Abwehrchef kehrte nach auskurierter Knieverletzung für Vana ins Team zurück - und ermöglichte den Gästen mit leichtsinnigen Abspielfehlern mehrfach den Führungstreffer. Auch fehlte der Abwehr an Stabilität, weil Wohlert im Mittelfeld zum Zuge kam (gegen den Ex-Löwen Hasi) und Hajto oft nach vorne marschierte.

Bei Genk gefiel vor allem Delbroek, der über die halblinke Seite gefährlich in die Spitze stieß. Der fleißige, aber glücklose Töfting muß diese Lücke im Rückspiel stopfen; Wedau wäre die Alternative. Noch ist bekanntlich nichts verloren. "Trotz des 1:1 stehen die Chancen weiter 50:50", warnt Genks Trainer Aime Anthuenis.

Wie gefährlich die Zebras sein können, präsentierten sie nach dem Wechsel. Wachgerüttelt vom 0:1 und begünstigt durch die zahlenmäßige Überlegenheit stürmte allein der MSV: Dreimal trafen Neun, Beierle und Andersen Pfosten bzw. Latte, der Siegtreffer lag in der Luft. "Soviel Pech hat man nicht zweimal", analysierte Andersen im Hinblick auf das Rückspiel, "wenn wir uns nur die Hälfte dieser Chancen erarbeiten, kommen wir weiter." Allerdings hatte der Däne auch einen Tip für seine Kameraden parat: "International wird härter zur Sache gegangen", erkannte er, "deshalb müssen einige lernen, professioneller Foul zu spielen." So wie Hajto, der zwar kurz vor einem Platzverweis stand, aber die Mannschaft permanent nach vorne trieb. Moravcik verdiente sich als unermüdlicher Antreiber im Mittelfeld sein Fleißkärtchen; Wolters biß in der Schlußphase mit einer Innenbanddehnung im Knie auf die Zähne. Kurzum: Die kämpferische Leistung läßt auf das Rückspiel hoffen.

Tore und Karten

0:1 Reini (61')

1:1 Wedau (82')

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MSV Duisburg
Duisburg

Gill - Emmerling, Hajto , S. Komljenovic - Tøfting , Wohlert , Hoersen , Neun, Moravcik - Beierle, U. Spies

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Schiedsrichter-Team

Vaclav Krondl Tschechien

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Spielinfo
Stadion Wedaustadion
Zuschauer 10.602
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Es berichtet Robin Halle