Nach der verpassten EM-Qualifikation (4:5 im Elfmeterschießen gegen Schottland) hatte man sich in Serbien nicht sonderlich viel erwartet von dem abschließenden Heimspiel gegen Russland in der Nations League - und dann kam doch alles anders.
Serbiens Nationaltrainer Ljubisa Tumbakovic hatte am Nachmittag noch die schlechte Nachricht von drei positiven Corona-Tests schlucken müssen - mit Sergej Milinkovic-Savic und Darko Lazovic waren auch zwei Stammspieler betroffen. So machte der 68-Jährige aus der Not eine Tugend und schickte eine Elf mit zwei gelernten Stürmern auf den Platz: Neben dem etatmäßigen Aleksandar Mitrovic lief auch Luka Jovic auf.
Jovic führt effiziente Serben an
Und das sollte sich bezahlt machen: Gegen die Russen, die immerhin noch um den Aufstieg in die Liga A spielten, präsentierten sich die Serben von ihrer Schokoladenseite und zeichneten sich vor allem durch große Effizienz aus. Sie machten aus fast jeder Chance ein Tor: Den Auftakt machte Radonjic mit einem abgefälschten Linksschuss (10.), dann schlug Jovic erstmals per Kopf zu (25.), ehe der für verletzten Radonjic eingewechselte Vlahovic abstaubte (40.) und Jovic mit seinem zweiten Kopfball-Treffer den 4:0-Halbzeitstand markierte (45.+1).
Nach Wiederanpfiff das gleiche Bild: Russland bemüht, aber ohne Durchschlagskraft. Serbien dagegen brutal effizient. Nach 64 Minuten konterten die "Weißen Adler" eiskalt: Jovic nahm den Ball im Mittelfeld stark mit und schickte Vlahovic, der das Auge für Filip Mladenovic hatte. Der Ex-Kölner bedankte sich und erzielte mit einem strammen Linksschuss aus acht Metern seinen ersten Länderspieltreffer - 5:0 (64.).
Bei den Serben war fast zweite Schuss aufs Tor ein Treffer: fünf aus zwölf. Zum Vergleich: Russland hatte bei Schlusspfiff null aus 20 - und verpasste damit verdientermaßen den angepeilten den Aufstieg in die Liga A. Die Sbornaja wurde von den Ungarn überholt, die sich im Parallelspiel mit 1:0 gegen die Türkei durchsetzten. Die Niederlage der Türken war letztlich dann auch ausschlaggebend dafür, dass Serbien den von vielen bereits prophezeiten Abstieg in die Liga C abwendete - der Auswärtstorregel sei dank.