Bei Olympique Lyon nahm Coach Gerard Houllier im Vergleich zum Hinspiel nur eine Veränderung vor: Für den Gelb-gesperrten Govou kam Wiltord in die Partie. Anders sein Gegenüber Guus Hiddink: Der Eindhoven-Coach musste gegenüber dem 0:1 vor zwei Wochen gleich auf drei Positionen wechseln: In der Viererkette kamen Lucius und Addo für die verletzten Oojer und Lamey, im Sturm lief Kone für den angeschlagen auf der Bank Platz nehmenden Vennegoor of Hesselink auf.
Die PSV musste einem 0:1 aus dem Hinspiel hinterherlaufen, agierte zunächst jedoch äußerst defensiv. Die Franzosen waren so weitgehend im Vorwärtsgang und hatten gute Chancen. So verfehlte Malouda in der 18. Minute nach Zuspiel des auffälligen Juninho das Tor der Niederländer nur um wenige Zentimeter. Acht Minuten später war es dann soweit: Juninho und Abidal setzten sich auf der linken Seite durch, letzterer flankte nach innen. Dort lauterte Tiago, der sofort abzog und den Ball unter die Querlatte zum 1:0 schlug.
Fast im Gegenzug hätte die PSV den Ausgleich erzielt, als die Lyon-Abwehr den Ball nicht wegbekam, doch Konés Schuss wurde noch abgeblockt. Es sollte die einzige Chance für die Hiddink-Elf im ersten Durchgang bleiben. Ansonsten spielte weiterhin Olympique und hatte mit Carew (30.) und Juninho (36.) weitere gute Möglichkeiten zum 2:0.
Cocu, der kurz zuvor bereits Gelb gesehen hatte, zeigte nach 43 Minuten gegen Clerc völlig übertriebene Härte und wurde mit Gelb-Rot vorzeitig zum Duschen geschickt. Eindhoven also von nun an nur noch zu zehnt. Und die nächste kalte Dusche setzte es in der vierten Minute der Nachspielzeit: Ein Freistoß von Juninho prallte aus den Abwehrreihen der PSV ab, Tiago hielt mit links drauf und vollendete zum 2:0.
Das war die Entscheidung, nach der Pause ging es für die Hiddink-Elf nur noch darum, sich trotz Unterzahl und aussichtslosem Rückstand achtbar aus der Affäre zu ziehen. Da auch die Franzosen das Spiel nun eher im Schongang absolvierten, blieb der zweite Durchgang weitgehend ohne große Höhepunkte.
In der 71. Minute schlug die Houllier-Elf noch einmal zu: Tiago setzte den eingewechselten Fred in Szene. Dessen Schuss wehrte Gomes zwar noch ab, doch der Ball fiel vor die Füße von Wiltord, der zum 3:0 abstaubte. Unmittelbar im Anschluss hatte PSV die Chance zur Ergebniskorrektur, doch Koné verfehlte nach Zuspiel von Farfán das Gehäuse knapp.
Die Schlussviertelstunde gleich eher einem Testspiel denn einem hochkarätigen Champions-League-Achtelfinale. Die Luft war raus, ohne den letzten Einsatz schienen beide Teams den Rest der Begegnung über die Zeit bringen zu wollen. Kurz vor dem Abpfiff sorgte der eingewechselte Fred noch für das 4:0, nachdem er Aissati austrickste und trocken mit links ins Netz traf.
Olympique Lyon steht verdientermaßen im Viertelfinale der Champions League. Die Franzosen nahmen damit erfolgreich Revanche für das Vorjahres-Aus im Viertelfinale gegen die PSV. Eindhoven hatte zu keiner Phase des Spieles eine Chance, das 0:1 aus dem Hinspiel noch zu drehen.