Gegenüber dem 2:2 der U 21 Ende März gegen die Niederlande standen fünf neue Spieler in der Startelf: Für Jung, Neumann, Vogt und Gündogan begannen Sobiech, Jantschke, Hornschuh und Sukuta-Pasu. Zudem entschied sich DFB-Trainer Rainer Adrion im Tor für Baumann anstelle von Trapp.
Und der Freiburger Keeper stand in der Anfangsphase im Mittelpunkt des Geschehens. Nur 180 Sekunden waren gespielt, als André Martins einen langen Pass auf Wilson spielte. Baumann eilte aus seinem Tor heraus, war zu langsam, Wilson spitzelte den Ball ins Tor. Vier Minuten später dann fast eine Kopie des ersten Tores: André Martins mit dem langen Ball, Kirchhoff passte nicht auf, Wilson hatte freie Bahn und ließ Baumann aus elf Metern keine Abwehrchance.
Die deutsche U 21
Die deutsche Elf musste sich anschließend erst einmal sammeln, fand aber in die Partie zurück. In der 14. Minute köpfte Kirchhoff einen Eckball von Holtby zum Anschlusstreffer ein. Fortan spielten die deutschen Talente gefällig nach vorne, doch im Angriff fehlte die Durchschlagskraft. Sukuta-Pasu hatte in der 31. Minute aber den Ausgleich auf dem Fuß.
Aber auch Portugal konnte sich lange Zeit im Angriff nicht mehr in Szene setzen. Glück hatte die deutsche Elf allerdings in der 38. Minute, als der zweifache Torschütze Wilson nach Doppelpass mit Rui Fonte am linken Außenpfosten scheiterte.
Und kurz vor der Pause schlugen die Südeuropäer dann aber doch noch einmal zu. Über die starke linke Seite kam Ruben zur Flanke, im Strafraum durfte Rui Fonte völlig unbedrängt das 3:1 köpfen. Damit ging es auch in die Kabinen.
Wie im Vorfeld abgesprochen begannen zur zweiten Halbzeit die Wechselspiele. Und besonders Esswein konnte nach seiner Einwechslung auf sich aufmerksam machen. Der zukünftige Nürnberger initiierte im Angriff einige gefährliche Aktionen. So in der 56. Minute, als Rudy nach einer Vorlage Essweins nur knapp am rechten Torwinkel vorbeizielte.
Durch die Einwechslungen - auch Portugal tauschte munter Personal aus - litt aber ansonsten der Spielfluss. Zudem schlichen sich nun einige Härten in die Partie ein. So passierte vor den Toren nicht mehr viel. Die deutsche Elf hatte zwar optische Vorteile, doch weiterhin fehlten im Angriff die zündenden Ideen, um die portugiesische Deckung zu überlisten.
Lediglich durch Standardsituationen (Rudy, 68.) sowie Distanzschüsse (Holtby, 81.) schaffte es die deutsche Elf, für etwas Gefahr zu sorgen. Ansonsten konnten die Portugiesen den Ball fern vom eigenen Tor halten.
Abel leitet spektakuläres Ende ein
Erst in der Schlussphase hatte die Begegnung wieder Spektakuläres zu bieten. In der Nachspielzeit luchste Abel Holtby den Ball ab, zog aus der Distanz einfach mal ab und traf genau in den rechten Torwinkel. Der eingewechselte Trapp war ohne jede Abwehrchance (90. + 2.). Und im direkten Gegenzug setzte sich einmal mehr der agile Esswein durch, Rudy nahm dieses Mal genauer Maß und traf zum 2:4-Endstand (90. + 3.).
"Das Ergebnis ist hart. Ich habe einige Spieler gesehen, die sich vehement gegen die Niederlage gestemmt haben, das ist einer der wenigen positiven Punkte. Wir haben im vergangenen Jahr eine gute Strecke absolviert und werden aus dem heutigen Spiel unsere Lehren ziehen", sagte Adrion.
Damit beendete die deutsche U 21 das Spieljahr 2010/11 mit einem Negativerlebnis. Es war die erste Pleite nach zuvor sieben Partien ohne Niederlage. Im August beginnt dann die Qualifikation für die Europameisterschaften 2013 in Israel. Gegner in der Gruppe 1 sind Zypern, San Marino, Bosnien-Herzegowina, Griechenland und Weißrussland sein. Erster Gegner wird am 10. August Zypern sein.