Im Grunde war es ein x-beliebiger Zweikampf im Mittelfeld, ein Kopfballduell, wie es zig Male in einem Fußballspiel bestritten wird. Es lief die zweite Minute der Verlängerung, als Italiens Abwehrmann Lovato im Kampf um den Ball ebenso hochsprang wie Dany Mota. Lovato erwischte Portugals Angreifer mit dem Ellenbogen am Kopf und sah seine zweite Gelbe Karte des Abends.
So musste Italien die gesamte Verlängerung in Unterzahl bestreiten - und kassierte zwei Gegentore, die letztlich das Aus für die Squadra Azzurra bedeuteten.
90 Minuten lang hatten sich Portugal und Italien bekämpft. Sie hatten sich alles abverlangt und keinen Laufweg gescheut. Am Ende jubelte dann die Selecao, da die Hypothek der Unterzahl für Italien schlichtweg zu hoch war.
U-21-EM, Viertelfinale
Italien beweist Charakter
In der regulären Spielzeit hatte die Mannschaft von Trainer Paolo Nicolato große Moral bewiesen und war immer wieder zurückgekommen. Dany Mota hatte zweimal nach Ecken getroffen (6., 31.), doch Pobega netzte kurz vor der Pause ebenfalls nach einer Ecke ein (45.), ehe Frattesi kurz nach Wiederbeginn seinen Meister in Portugals Schlussmann Diogo Costa fand, als er aus sieben Metern vollkommen freistehend zum Kopfball kam (54.).
Es war die große Chance zum 2:2, stattdessen markierte Goncalo Ramos auf der anderen Seite das 3:1, als er nach einem Kopfball von Diogo Queiros am schnellsten schaltete und flach einschob (58.).
Cutrone gleicht kurz vor dem Ende aus
Nun waren die Portugiesen auf Kurs, doch Italien ließ sich nicht unterkriegen und verkürzte umgehend durch Scamacca (60.). Die Partie war wieder offen - und hielt noch eine letzte Pointe in der regulären Spielzeit bereit: Der eingewechselte Sottil zündete auf der linken Seite den Turbo und flankte an den ersten Pfosten, dort hielt der ebenfalls eingewechselte Cutrone den Fuß hin - 3:3 (88.).
So ging es in die Verlängerung. Lovato sah Gelb-Rot (92.) - und die Partie kippte wieder. Die Italiener stemmten sich zwar auch zu zehnt mit Leidenschaft gegen die spielerische Qualität der Portugiesen, dennoch mussten sie sich beugen: Erst traf Jota (109.), dann Francisco Conceicao (119.).
So zog Portugal ins Halbfinale ein. In diesem trifft die Selecao am Donnerstag (18 Uhr) in Maribor auf Spanien.