Portugals Trainer Fernando Santos stellte sein Team im Vergleich zum 2:0 in Andorra gleich fünfmal um: Für Nelson Semedo, Neto, Gelson Martins, Danilo Pereira, und Ricardo Quaresma rückten Cedric, José Fonte, Joao Moutinho , William Carvalho und natürlich Cristiano Ronaldo in die Startelf.
Bei der Schweiz hatte Coach Vladimir Petkovic nach dem 5:2 gegen Ungarn drei Neue an Bord: Für Moubandjé, Zuber und Frei spielten Rodriguez, Dzemaili und Mehmedi.
Portugal, das gewinnen musste, um die Schweiz noch als Gruppensieger abzufangen, drückte den Kontrahenten in Lissabon von Beginn an in die Defensive, verfing sich aber immer wieder im engmaschigen Abwehrnetz der Gäste. Ein Schüsschen von André Silva (6.) sollte für lange Zeit beste "Möglichkeit" des Europameisters bleiben. Die Eidgenossen übten sich zunächst in offensiver Zurückhaltung, agierten aber nach zwei guten Ansätzen am gegnerischen Strafraum (14., 15.) mit mehr Selbstvertrauen und gestalteten das Geschehen sodann ausgeglichen.
Die Partie spielte sich nun zumeist im Mittelfeld ab, Strafraumszenen hatten absoluten Seltenheitswert. Das Tempo war meist überschaubar, die Präzision nahm immer mehr ab, je näher das gegnerische Tor rückte. Der Schweiz, die das Duell trotz einem Plus an Ballbesitz für Portugal abgeklärt kontrollierte, war's recht.
Dann aber sorgte der vermeintlich vor dem Strafraum gefoulte Ronaldo für Verwirrung im Deckungsverbund der Gäste - und die kurze Unordnung hätte Bernardo Silva fast genutzt, scheiterte aber von halblinks aus elf Metern am stark reagierenden Sommer (32.).
Handspiel von Rodriguez nicht geahndet - Unglücksrabe Djourou
Eine Art Initialzündung für die Hausherren, die nun mehr Druck aufbauten. Auch Ronaldo taute nun auf, reklamierte vergeblich Elfmeter nach Rodriguez' Handspiel - Glück für die Eidgenossen (38.). Wenig später aber klingelte es, als Djourou nach Eliseus Flanke im Zentrum im engen Duell mit Joao Mario ein Eigentor fabrizierte (41.) - 1:0, gleichzeitig der Pausenstand.
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Petkovic reagierte mit Wiederanpfiff und brachte Gladbachs Zakaria für Freuler. Shaqiri hielt per Freistoß die erste kleine Prüfung für Rui Patricio bereit (51.), gefährlicher war allerdings Ronaldos Abschluss auf der Gegenseite (55.).
Bernardo auf André Silva - die Vorentscheidung
Zwei Zeigerumdrehungen später stand es nach schöner Kombination 2:0: Joao Moutinho und Bernardo Silva spielten André Silva frei, der keine große Mühe hatte, den Vorsprung aus kurzer Distanz auszubauen (57.).
Zu selten tauchten bemühte, aber über weite Strecken biedere Eidgenossen in der Folge vor dem gegnerischen Tor auf. Hätte Shaqiris von Seferovic abgefälschter Fernschuss den Weg ins Tor gefunden (67.), hätte es noch einmal spannend werden können.
Doch dies blieb die einzig brenzlige Szene für die Portugiesen, die einen höheren Sieg vergaben (Ronaldo, 79.). Die Santos-Elf ließ nichts mehr anbrennen und krallte sich aufgrund der besseren Tordifferenz den Gruppensieg und die WM-Teilnahme, während die Schweiz das Ticket für Russland über die Play-offs lösen kann, die in der Zeit vom 9. bis 11. November über die Bühne gehen werden.