Preußen-Coach Ralf Loose nahm nach der 0:4-Pleite in Darmstadt einen Wechsel in der Innenverteidigung vor: Schmidt verdrängte Scherder auf die Bank. Rostocks Trainer Andreas Bergmann musste auf Pekovic (Gelb-Rot-Sperre) und Savran (Jochbeinbruch) verzichten. Im Vergleich zum 2:1-Sieg gegen Halle waren dafür Grupe sowie Kucukovic von Beginn an dabei.
Hansa Rostock brauchte ungefähr zehn Minuten, um in der Fremde die Maschinen in Gang zu bringen. Dann allerdings spielten die Gäste konsequent und mutig nach vorne, während es die "Adlerträger" nicht schafften, den Schalter umzulegen. In der 14. Minute sorgte Blacha für die erste Schrecksekunde. Sein Versuch aus der zweiten Reihe flog aber über den Kasten. Wenig später sollte es dann doch im Münsteraner Tor einschlagen: Nach einer Ecke kassierte die anfällige Hintermannschaft der Hausherren das 25. Gegentor in der laufenden Saison. Ausgerechnet Ex-Preuße Grupe köpfte das Leder ins Tor (20.).
Der 15. Spieltag
Diese Führung machte Hansa Mut, die Kugel lief in den Reihen der Bergmann-Elf und Münster bekam einfach keinen Zugriff mehr auf diese Partie. Viele lange Bälle auf Taylor brachten nicht den gewünschten Erfolg. Weil aber auch die Rostocker nicht mehr nachlegten, blieb es nach 45 Minuten bei der 1:0-Gästeführung.
SCP kommt besser aus den Startlöchern
Münster kam besser aus den Katakomben. Bischoff flankte auf Kirsch, der scheiterte aber per Kopf am stark parierenden Brinkies, und auch bei Taylors Nachschuss war der Hansa-Keeper nicht zu überwinden (47.). Dann allerdings fand das muntere "Hohe-Bälle-Spiel" aus Durchgang eins seine Fortsetzung. Für die Hanseaten ein Grund zur Freude, schließlich konnten sie so viele Angriffe der Preußen schon im Ansatz leicht unterbinden.
Die Schlussviertelstunde brach an und nichts deutete auf ein Aufbäumen des SCP hin. Da nahm sich Truckenbrod in der 77. Minute ein Herz und drosch aus 22 Metern das Leder ins Netz - Ausgleich! Kurz darauf hatte Taylor sogar das Tor zum Heimsieg auf dem Fuß. Die Latte rettete aber für eine sich auflösende Rostocker Abwehrabteilung (81.). So kam es mehr als nur überraschend, dass die Hansa-Kogge die Flucht nach vorne ergriff und nach 84 Minuten erneut in Führung ging: Nach einem Jakobs-Pass tauchte Hass vor Schlussmann Masuch auf und legte den "Adlern" das zweite Ei des Abends ins Nest. Die Preußen waren geschockt und mussten am Ende die zweite Niederlage in Folge hinnehmen.
Nächste Woche Samstag (14 Uhr) reisen die Münsteraner nach Saarbrücken, Rostock empfängt zeitgleich Burghausen.