Vor dem Spiel formulierten weder Münster noch Rostock wirkliche Aufstiegsambitionen, und dennoch wollen beide Mannschaften lieber heute als morgen in die 2. Liga. Bei den Preußen ruhen die großen Erwartungen besonders auf dem neuen Stürmer-Duo Amachaibou und Reichwein, die die Lücke der abgewanderten Grote und Taylor schließen mussten und zu Beginn gleich in der Startelf standen.
Ebenfalls in der Startfelf war Truckenbrod, der seinen 209. Einsatz in der 3. Liga erhielt und so zum Rekordspieler der dritthöchsten deutschen Spielklasse wurde. Er zog somit mit dem bisherigen Rekordspieler Nils Pfingsten-Reddig gleich. Münster-Coach Ralf Loose setzte mit Zenga und Heitmeier auf zwei weitere Neuzugänge und ließ seine Elf mit einem 3-4-3-System agieren, während die Rostocker ein 4-1-4-1 aufboten.
Im Norden sollte mit den Verpflichtungen von Stuff, der die Hansa-Kogge als Kapitän aufs Feld führte, und Schwertfeger, der ebenfalls auflief, die verlorene Stabilität im Defensivverbund zurückkehren. Coach Peter Vollmann bot mit Bickel zudem einen weiteren Neuzugang von Beginn an auf, Savran stürmte etwas überraschend für den neu verflichteten Ziemer.
In der Anfangsphase konzentrierten sich beide Teams auf ein sicheres Aufbauspiel. Während der SCP zunächst lange Bälle in die Hälfte der Rostocker schlug, agierte die Vollmann-Elf vor allem in Person von Savran mit offensivem Pressing. Nach einem Angriff der Rostocker blockte Schmidt einen Schuss des quirligen Hansa-Stürmers ab, es folgte eine Ecke. Neuzugang Bickel scheiterte zwar beim ersten Versuch, seine zweite Flanke fand jedoch den Kopf von Savran, der den Ball ins Tor bugsierte und so die frühe Führung für die Hanseaten erzielte (7.). Wenig später die erste brenzlige Szene in der Defensive der Rostocker: Hahnel schlug das Leder mitten in die Füße von Amachaibou, der aus 30 Metern mit einem hohen Schuss abzog, doch die Nummer eins im Tor der Rostocker war zur Stelle.
Hansa jedoch machte offensiv weiter Dampf. In der 13. Minute gelang Blacha der zweite Treffer der Partie, indem der Mittelfeldmann nach gutem Zuspiel den Ball im rechten unteren Eck versenkte. Der SCP hingegen lauerte weiterhin auf Konter, die erste Chance entstand jedoch durch einen Standard. Eine hohe Hereingabe verpassten aber nicht nur die Rostocker Defensive, auch Reichwein kam nicht an den Ball, sodass das Leder in den Armen von Hahnel landete.
Der 1. Spieltag
Wenig spielte klingelte es erneut im Tor von Münster: Die Verteidiger des SCP ließen Blacha im Strafraum gewähren, der Rostocker legte zum rechten Strafraumeck auf Schwertfeger ab, von wo der Neuzugang den Ball im linken unteren Eck zum 3:0 unterbrachte (27.). Münster leistete aber weiterhin Gegenwehr und erzielte nur wenig später den Anschlusstreffer: Nach einer Ecke war Schmidt zur Stelle und köpfte zum 3:1 ein (31.). Gerade als bei den Gastgebern wieder Hoffnung aufkeimte, schlugen die Hanseaten das nächste Mal zu. Diesmal in Person von Bickel, der mit einem Schuss aus dem Fußgelenk zum 4:1 traf (38.). Wenig später schickte Schiedsrichter Arne Aarnink die Teams in die Kabine.
Die zweite Halbzeit begann weniger hektisch. Von nun an zogen sich die Hansestädter etwas zurück, und wurden offensiv nicht wirklich gefährlich. Der SCP tat sich im Spielaufbau weiter schwer. Nach einem Standard erzielte Piossek jedoch das 2:4 (67.), kurz darauf netzte Reichwein mit einem sehenswerten Seitfallzieher zum 3:4 ein, und machte die Partie so plötzlich noch mal spannend (70.). Der zuvor sicher geglaubte Sieg der Rostocker geriet noch einmal ernsthaft in Gefahr, als Krohne den Ball im Strafraum der Hanseaten verstolperte, die Situation wurde anschließend entschärft. Kurz vor Schluss hatten die Rostocker durch Weidlich und Ziemer noch eine Doppelchance, konnten den Sack aber nicht zu machen. Letztendlich rettete der FC Hansa die Führung über die Zeit.
Nächsten Samstag (14 Uhr) gastiert Münster beim VfB Stuttgart II, Hansa empfängt zeitgleich Rot-Weiß Erfurt.