Münsters Coach Ralf Loose schenkte der Anfangsformation das Vertrauen, die zuletzt bei der Reserve von Borussia Dortmund ein 1:1 herausgespielt hatte. Und auch Dirk Schuster auf Seiten der Darmstädter sah nach dem 4:1 gegen Halle keinen Grund für personelle Veränderungen.
Als Abschluss einer ereignisreichen Woche in Münster mit der Entlassung von Dammeier als Sportlicher Leiter und der Bekanntgabe des Wechsels von Grote zum MSV, stand für Preußen die schwere Partie gegen Darmstadt auf dem Programm. "Wir haben schon die eine oder andere Serie geknackt. Warum sollten wir nicht optimistisch sein?", zeigte sich Loose vor der Partie positiv gestimmt, auch wenn die Lilien mit einer Serie von 15 ungeschlagenen Partien die Reise ins Münsterland antraten.
Darmstadt mit starkem Beginn
Wie diese Serie zustande kam, zeigte Darmstadt vom Anpfiff weg: Die Gäste traten ebenso konzentriert wie engagiert auf und verzeichneten nach fünf Minuten die erste Chance, als ein Schuss von Sailer durch Schmidt geblockt wurde. Spielerisch überlegen, allerdings zunächst ohne weitere zwingende Möglichkeiten, dominierte 98 das Spiel und machte besonders über Sailer immer wieder Druck. Nach 17 Minuten hätte die starke Anfangsphase mit dem 1:0 für die Gäste belohnt werden müssen, doch Benyamina köpfte eine Grote-Ecke knapp am Pfosten vorbei.
In der Folge stand der Unparteiische Dr. Robert Kampka im Mittelpunkt: Seine insgesamt strenge Linie führte nach 25 Minuten zum Platzverweis für Stroh-Engel. Der Torjäger der Lilien wurde vom Referee zunächst für ein Offensivfoul verwarnt (23.) und sah nur zwei Minuten später nach einem Zweikampf mit Kühne die Gelb-Rote Karte. Schuster reagierte mit der Hereinnahme von Maas anstelle von Ivana (31.) auf den erhöhten Druck der Münsteraner, denen es aber auch in Überzahl nicht gelang, sich zwingende Chancen zu erspielen. So sortierten sich die Gäste mit der Zeit neu, konnten aber nicht mehr an das druckvolle Spiel der Anfangsphase anknüpfen. Lediglich Maas sorgte mit einem Schuss auf die Latte noch einmal für Gefahr (42.).
Der 33. Spieltag
Halbzeitansprache zeigt Wirkung
Den zweiten Durchgang begann Münster mutiger und erspielte sich direkt seine erste Möglichkeit der Partie: Kühnes Schuss nach Zuspiel von Krohne konnte Gorka vor der Torlinie klären (50.). Wenig später mussten die Westfalen dann aber den Gegentreffer hinnehmen: Scherder foulte Gondorf im Sechzehner und Kampka entschied auf Elfmeter. Stegmayer trat an und verwandelte sicher zum 1:0 für Darmstadt. Preußen ließ sich vom Rückstand nicht aus der Bahn werfen und setzte die offensivere Ausrichtung fort. Doch Grotes Freistoß verpasste das Ziel deutlich (60.) und auch Truckenbrods Gewaltschuss aus der Distanz rauschte am Tor vorbei (65.).
Die Loose-Elf spielte Darmstadt in der Folge immer mehr am eigenen Sechzehner fest, umzingelte das Tor von Zimmermann im Stile einer Handballmannschaft. Doch letztlich gelang es keinem Münsteraner, den Ball über die Linie zu bringen. Stattdessen nutzte 98 gegen die weit aufgerückten Hausherren die entstehenden Räume: Sirigu eroberte im Mittelfeld den Ball, verteidigte das Leder im Alleingang und krönte seinen Solo-Auftritt mit dem 2:0 und der vorzeitigen Entscheidung (84.).
Nächsten Samstag geht es für Münster mit einer Auswärtspartie in Rostock weiter, parallel erwartet Darmstadt Wacker Burghausen.