Real-Coach José Mourinho vertraute derselben Elf, wie beim 3:2 bei Betis Sevilla. Özil und Khedira waren also von Anfang an mit dabei. Im Vergleich zum Hinspiel gab es jedoch drei Änderungen bei den Madrilenen: Marcelo, Kaka und Higuain rückten für Coentrao, Callejon und Benzema ins Team. Bei ZSKA ließ Leonid Slutski dieselbe Mannschaft auflaufen, die im Hinspiel ein 1:1 herausgeholt hatte.
Die Achtelfinal-Rückspiele
Die Königlichen hatten vom Anpfiff weg mehr Ballbesitz und übten den größeren Druck aus. Sie taten sich zunächst aber schwer, die gut stehenden und auf Konter lauernden Moskauer in Bedrängnis zu bringen. Das erste Ausrufezeichen setzten dann aber die Gäste auf der anderen Seite. Dzagoev stecke schön durch zu Doumbia, dessen Schuss ging haarscharf über den Querbalken (8.). Vier Minuten später tauchte der Ivorer erneut vor Casillas auf, kam jedoch am Fünfmeterraum nicht richtig an den Ball.
Real brauchte bis zur 18. Minute, um mal gefährlich vor das Tor des Armeesportklubs aus Moskau zu kommen. Ronaldo ließ auf links die Berezutskiy-Brüder alt aussehen. Seine Hereingabe konnte Shchennikov nur zu Kaka klären. Der Schuss des Brasilianers aus 15 Metern ging knapp am linken Pfosten vorbei. Moskau konnte sich in der Folge immer seltener befreien und so kam das "Weiße Ballett" in der 26. Minute zur verdienten Führung: Khedira hebelte mit einem tollen Pass auf Kaka links im Strafraum die Moskauer Abwehr aus. Der 29-Jährige legte ab in die Mitte zu Higuain, der nur noch einschieben musste.
Chepchugov zwischen den Extremen
ZSKA gab sich danach keineswegs auf, sondern versuchte weiter hinten dicht zu machen - und das sollte ihnen bis zur Halbzeit auch gelingen. Ronaldo kam zwar noch einmal durch, wurde jedoch vor dem Strafraum rechtzeitig, wenn auch regelwidrig, von Vasiliy Berezutskiy gestoppt (32.). Angriffe der Russen waren allerdings Mangelware. Einzig bei einem schönen Schuss von Musa vom Sechzehner musste Casillas sich langmachen (34.). So ging es mit einer verdienten Führung für Real in die Pause.
Moskau brauchte ein Tor für die Verlängerung, daher brachte Slutski zur zweiten Hälfte Mamaev für Aldonin. Geholfen hat es zunächst nicht - weiter waren die Gastgeber am Drücker. Kaka steckte traumhaft durch zu Ronaldo, der aus spitzem Winkel zum Abschluss kam. ZSKA-Keeper Chepchugov war aber hellwach und machte die kurze Ecke dicht (49.). Sechs Minuten später kam es erneut zum Duell Ronaldo gegen Chepchugov. Dieses Mal sah der Torwart nicht mehr gut aus: Der Distanzschuss von CR7 aus 25. Metern setzte tückisch vor dem Keeper auf, der den Ball unglücklich passieren ließ.
Madrid nimmt das Tempo raus
Real konnte sich in der Folge seelenruhig den Ball zuspielen, zeigte aber nicht mehr den unbedingten Zug zum Tor. Dafür wären die Hausherren dann auch fast bestraft worden. Doumbia wurde steil geschickt und hatte nur noch Ramos und Casillas gegen sich. Casillas griff am Ball vorbei und ließ Doumbia frei zum Schuss kommen. Doch der 24-Jährige versuchte es mit einer Mischung aus Flanke und Schuss und vergab damit die Riesenmöglichkeit zum Anschluss (66.). Diese Nachlässigkeit bestraften die Madrilenen kurze Zeit später. Der grade eingwechselte Benzema kam nach schönem Zuspiel von Özil aus 13 Metern zum Schuss. Chepchugov konnte den ersten Versuch noch parieren, der Nachschuss aber zappelte im Netz (70.).
ZSKA hätte jetzt noch drei Tore gebraucht. Das wussten auch die Madrilenen und nahmen das Tempo raus. Doch Moskau steckte nicht auf und versuchte es weiter nach vorne. Bei einem Konter der Gäste ließ Tosic zunächst Pepe alt aussehen und nahm dann ganz genau Maß. Sein Hammer aus 18 Metern hätte platzierter nicht sein können und schlug genau im linken Knick ein (81.). Beim Ehrentreffer für Moskau blieb es jedoch. Die Gäste versuchten nach dem 1:3 nochmal ein wenig Unruhe im königlichen Strafraum zu stiften, den Schlusspunkt setzte jedoch Ronaldo nach Vorarbeit von Benzema. Der Portugiese musste in der vierten Minute der Nachspielzeit nur noch einschieben.
Für den spanischen Tabellenführer geht es am Sonntag mit einem Heimspiel gegen den FC Malaga. ZSKA hat am Montag ein Auswärtsspiel - bei Spartak Moskau. Die Viertelfinals werden am Freitag in Nyon ausgelost.