LR Ahlens Trainer Werner Lorant musste auf Mikolajczak (5. Gelbe Karte) verzichten. Für ihn nahm der Jugoslawe Anic die Position im offensiven Mittelfeld ein. Beim FC St. Pauli fiel Rasiejewski (Rückenprobleme) aus, der durch Gibbs ersetzt wurde. Zudem kam Blank auf der linken Mittelfeldseite an Stelle von Adamu zum Einsatz.
Nachdem es in den ersten Minuten so schien, als könnte der FC St. Pauli das Geschehen mitbestimmen, nahm der LR Ahlen dann doch schnell das Heft in die Hand. Gegen die schnell vorgetragenen Angriffe geriet die Abwehr der Hamburger ein ums andere Mal in arge Bedrängnis. So auch beim 1:0 durch Feinbier, der ebenso frei stand wie Sopic, der ihn per Flanke bedient hatte (19.). Als zehn Minuten später Anic per direktem Freistoß die Führung ausbaute, weil sowohl die Mauer der Norddeutschen stehen geblieben war, als auch Torwart Müller gegen den unplatzierten Ball nicht gut aussah (29.), schien die Partie bereits vorentschieden. Aber Patschinski konnte nach Freistoßflanke von Blank zum überraschenden Anschlusstreffer einnetzen (37.), so dass die Ahlener Führung zur Halbzeit unnötig knapp ausfiel.
Pauli-Trainer Gerber veränderte seine Taktik nach dem Seitenwechsel. Inceman kam für Yang und rückte ins Mittelfeld, während N'Diaye im Angriff neben Patschinski agierte. Zudem kam Bulat für den angeschlagenen Heinz Müller (Knieverletzung) ins Tor. Diese Umstellungen trugen sofort Früchte, die Ahlener wirkten gegen die nun schwungvollen Hanseaten verwirrt. Als dann Alexander Meier scharf auf N'Diaye in den Strafraum passte, bewies der Senegalese sofort seine Vollstreckerqualitäten und überwand Bernd Meier sehenswert (54.). Auch nach dem Ausgleich blieben die Hamburger zunächst das aktivere Team, zogen sich aber dann in der Schlussphase mehr und mehr zurück und beschränkten ihre Angriffsaktionen auf gelegentliche Konter. Die Schlussoffensive der Lorant-Elf brachte wieder mehr Aufregung in die in dieser Phase zerfahrene Begegnung. Erst hatte N'Diaye bei einem Tempogegenstoß den Siegtreffer für St. Pauli auf dem Fuß, scheiterte aber am linken Pfosten. Dann traf Sopic per Freistoß aus identischer Position wie Teamkollege Anic beim 2:0. Diesmal sah Müllers Stellvertreter Bulat nicht gut aus, auch ihm gelang es nicht, den nicht übermäßig akkurat geschossenen Ball zu parieren (88.). In der Nachspielzeit hatte dann noch einmal Blank die Riesenmöglichkeit doch noch einen Punkt für die Gerber-Elf zu retten, aber scheitere kläglich an Bernd Meier.
Aufgrund der schwachen zweiten Hälfte war es ein schmeichelhafter Erfolg für die Lorant-Elf. Viel Pech bei dem Pfostenschuss von N'Diaye kurz vor dem Siegtreffer für Ahlen, sowie eklatante individuelle Fehler bei den Gegentoren verwährten St. Pauli einen Punktgewinn.