Kampf auf tiefem Boden: Ahlens Gorschlüter gegen St. Paulis Takyi. picture alliance
Gleich fünf Wechsel nahm Ahlen-Coach Christian Hock im Vergleich zur 0:4-Heimpleite gegen Energie Cottbus zum Hinrundenabschluss vor. Mit Kern und Ollé Ollé standen zwei Winterneuzugänge in der Startelf. Bei St. Pauli, das am 17. Spieltag mit 1:2 beim SC Paderborn verlor, saßen die beiden Neuzugänge Sukuta-Pasu und Oczipka erstmal auf der Bank. Der gelbgesperrte Kapitän Morena wurde in der Innenverteidigung von Thorandt ersetzt, der nach langer Verletzungspause sein Comeback feierte und erstmals seit dem vierten Spieltag wieder auflief.
Während das Schlusslicht schwungvoll begann und durch Bröker eine erste Schusschance hatte (2.), kam St. Pauli auf dem tiefen Boden überhaupt nicht ins Spiel. Zahlreiche Fehlpässe brachten den Spielfluss immer wieder zum Erliegen; es gelang den Hamburgern nicht, den Ball einmal länger in den eigenen Reihen zu halten. Die Folge: In der Offensive fand der Aufstiegsaspirant lange Zeit nicht statt.
Der 18. Spieltag
Das überlegene Team waren eindeutig die Ahlener, die kämpferisch überzeugten, mehr fürs Spiel taten und sich eine Vielzahl an Ecken erspielten (bis zur Pause acht). Eine Torchance sprang erst in der 25. Minute heraus, als Gorschlüter aus 14 Metern am glänzend reagierenden Hain scheiterte. Aktivposten Ollé Ollé traf bei einer Schusschance von der Strafraumgrenze den Ball nicht optimal (32.). Im Ahlener Sechzehner wurde es erst elf Minuten vor der Pause erstmals gefährlich. Nach Takyis schnell ausgeführtem Freistoß hatte Kruse in der linken Strafraumhälfte viel Platz. Seine scharfe Hereingabe konnte die Ahlener Abwehr aber klären. Auf der anderen Seite fehlten Ollé Ollé nur Zentimeter zur verdienten Führung (36.), Thorandt hatte bei einem langen Ball aus der Ahlener Hälfte zuvor nicht gut ausgesehen.
Nach dem Seitenwechsel agierte St. Pauli ein wenig zielstrebiger, leistete sich aber vor allem im Mittelfeld wie gehabt zu viele Ballverluste, um wirkliche Dominanz ausstrahlen zu können. Die Ahlener mussten dem hohen Aufwand der ersten 45 Minuten nach und nach Tribut zollen, standen nun wesentlich tiefer und überließen den Gästen das Spiel. Da St. Pauli weiterhin wenig einfiel, plätscherte die Partie ohne große Höhepunkte dem Ende entgegen.
Einmal mehr bewies Stanislawski dann jedoch mit seinen Wechseln ein gutes Händchen. So war es der für Boll gekommene Hennings, der die etwas überraschende Führung der Hamburger einleitete. Nach Zuspiel von Bruns brachte er den Ball in die Mitte, wo Ebbers per Kopfballaufsetzer vollendete (77.). Und es kam noch besser für die Gäste. Einen Schuss von Naki, der nach seiner Einwechslung für Kruse einigen Wirbel entfachte, konnte Kirschstein nur prallen lassen. Sukuta-Pasu, der den Ball zuvor noch abgefälscht hatte, war zur Stelle und vollendete in seinem ersten Spiel für St. Pauli zum 2:0 (87.) - 19 Sekunden nach seiner Einwechslung!
Für Ahlen werden die Aufgaben nicht leichter, am kommenden Samstag geht's an den Betzenberg zu Spitzenreiter Kaiserslautern. St. Pauli empfängt zeitgleich Alemannia Aachen.