DFB-Coach Guido Streichsbier tauschte in seiner Startformation nach dem 3:2 zum Vorrunden-Abschluss gegen Vanuatu zweimal: Condé und Badu saßen nur auf der Bank, dafür waren Neumann und Bader von Beginn an dabei.
Sambias Trainer Beston Chambeshi wechselte im Vergleich zur 0:1-Niederlage gegen Costa Rica im letzten Vorrundenspiel dreimal. Für Chilufya, Muchinda und Nsunzu spielten Solomon Sakala, Siame soiwie Emmanuel Banda.
In Durchgang eins verlief die Partie noch weitgehend unspektakulär. Die DFB-Auswahl agierte insgesamt etwas zielstrebiger und hatte durch den Hoffenheimer Ochs nach 15 Minuten die lange Zeit einzige nennenswerte Tormöglichkeit, scheiterte nach schönem Steilpass von Neumann aber an Sambias Keeper Banda. Im Mittelfeld neutralisierten sich beide Teams weitgehend, durchdachte Spielzüge kamen somit selten zustande.
Ochs' Traumtor bringt die Führung - doch Sambia schlägt zurück
So überraschte es auch nicht, dass eine Standardsituation für das erste Tor der Partie sorgte. Ochs trat einen Freistoß aus gut 20 Metern unhaltbar für Banda in den rechten Winkel - das 1:0 für Deutschland (37.). Die einzige Chance für Sambia im ersten Durchgang hatte Daka per Kopf direkt im Anschluss (38.), ansonsten blieb der Afrika-Meister offensiv aber komplett harmlos. Die deutsche Führung zur Halbzeit ging damit in Ordnung.
U 20-WM in Südkorea, Achtelfinale
Doch mit dem ersten strukturierten Angriff des Spiels kam Sambia im zweiten Durchgang prompt zum Ausgleich. Nach einer schönen Kombination über die rechte Seite konnte Torunarigha nicht entscheidend klären und Banda jagte das Leder zum 1:1 in die Maschen (50.). Das Spiel war nun wieder komplett offen. Beide Mannschaften agierten deutlich mutiger als noch im ersten Durchgang, kamen zunächst aber nur durch Distanzschüsse zu Möglichkeiten.
Dann wurde Sakala rechts im Strafraum freigespielt und markierte mit einem wuchtigen Schuss ins linke Eck das 2:1. Torhüter Brodersen sah dennoch alles andere als gut aus (68.). Sambia legte sein Augenmerk nun auf die Defensive, kam aber gegen eine deutsche Mannschaft, die zwar viel versuchte, jedoch weitgehend ungefährlich blieb, immer wieder zu Kontermöglichkeiten. Eine davon vollendete Mwepu nach einer Vier-gegen-zwei-Überzahlsituation in der 86. Minute zum 3:1.
Irre Aufholjagd wird nicht belohnt
Das Spiel schien entschieden, doch noch gab sich die DFB-Elf nicht geschlagen. Serdar verwertete eine flache Hereingabe von Bader sehenswert per Hacke zum Anschlusstreffer (89.). Streichsbiers Team warf daraufhin alles nach vorne und wurde belohnt. Mit der buchstäblich letzten Aktion der regulären Spielzeit traf Joker Arweiler nach Vorlage von Neumann noch zum 3:3 und erzwang die Verlängerung für das deutsche Team (90.+4).
Diese begann Deutschland zwar schwungvoll, zwingende Möglichkeiten ergaben sich aber zunächst auf beiden Seiten nicht, bis Daka mit einem Kopfballaufsetzer Brodersen zu einer starken Parade zwang (105.). Nach dem Seitenwechsel war es dann aber Mayembe, der Sambia mit einem Flachschuss ins lange Eck erneut in Front brachte (107.). Wieder war Deutschland gezwungen, mit allen Mann die Offensive zu suchen, rannte aber weitgehend vergeblich an. Fast wäre der Lucky Punch tatsächlich zum zweiten Mal geglückt, doch Serdar konnte in der Nachspielzeit der Verlängerung eine Kopfballvorlage des eingewechselten Knöll aus kurzer Distanz nicht verwerten.
Es blieb die letzte Chance für das deutsche Team, das sich somit trotz großem Kampf aus dem Turnier verabschieden musste. Sambia hingegen trifft am Sonntag um 11 Uhr in Daejeon auf den Sieger der Partie Frankreich gegen Italien (Donnerstag, 13 Uhr).