Freiburgs Trainer Christian Streich konnte nach dem knappen 2:1 bei Fortuna Düsseldorf wieder auf seinen Stürmer Petersen zurückgreifen. Der bis dato viermalige Torschütze verdrängte Guedé auf die Bank. Außerdem startete Mujdza anstelle von Hufnagel.
Sandhausens Coach Alois Schwartz hatte dagegen einen weiteren Ausfall zu verkraften: Wie beim 0:0 gegen den 1. FC Heidenheim fehlte Bouhaddouz (drei Tore), zudem musste nun auch der dribbelstarke Kosecki passen (Schlag auf den Knöchel, Bänderriss) passen. Für den Leihspieler von Legia Warschau begann Zillner, zudem verdrängte Thiede Jovanovic auf die Bank.
Frantz trifft den Ball unfreiwillig richtig
Es war zu erwarten, dass sich der SVS von Anfang an tief stellen würde. Doch dem war nicht so: Die Kurpfälzer pressten direkt früh auf die Viererkette, setzten sich in der gegnerischen Hälfte fest und kamen durch Klingmann zu einem ersten Abschluss (3.). Der SCF-Angriff brauchte dagegen mehr Zeit, erzielte mit der ersten Chance aber direkt die Führung: Eine Flanke von der rechten Seite wurde im Zentrum von Petersen auf den komplett freien Frantz verlängert, der den Ball nicht voll traf - und gerade deswegen sehenswert ins Tor bugsierte. Mit einer kuriosen Flugkurve und nach einem Aufsetzer am Boden segelte das Leder über den verdutzten Torhüter Knaller hinweg (9.). Grifo markierte aus spitzem Winkel beinahe das 2:0 (15.).
Der SVS war ohne Umschweife lange das auffälligere Team, doch Sturmspitze Wooten wurde schlichtweg zu wenig mit klugen Pässen gefüttert. Auf der Gegenseite dagegen setzten die Breisgauer immer wieder Ausrufezeichen: Grifos Freistoß zog an allen Akteuren und haarscharf am rechten Pfosten vorbei (23.).
Petersen schaltet am schnellsten
Es dauerte bis zur 29. Minute, ehe die Sandhäuser zu ihrer ersten Großchance kamen: Wooten ließ nach Zillner-Zuspiel Föhrenbach stehen und bugsierte das Leder minimal am linken Pfosten vorbei. Nach dem direkten Gegenzug folgte der Schock: Frantz legte im Strafraum quer an Schlussmann Knaller vorbei, im Zentrum stocherte Petersen den Ball über die Linie. Der ehemalige Bremer war einfach den Tick schneller als seine Gegenspieler Paqarada und Kulovits (30.). Noch vor der Pause erhöhte der Favorit auf 3:0: Grifo dribbelte sich von der linken Strafraumkante nach innen und schloss flach wie überlegt am statischen Klingmann vorbei ins rechte untere Eck ab (37.).
Der 5. Spieltag
Kein Wunder: Geplänkel
Nach der Pause schalteten die Breisgauer sichtbar einen Gang zurück, während die Kurpfälzer auf Ergebniskosmetik aus waren. Doch da der tödliche Pass nach wie vor fehlte und beide Defensivreihen zudem stabil standen, entwickelte sich ein arg überschaubares Spiel. Fouls und Fehlpässe hemmten den Spielfluss nur noch weiter. Immerhin gelang Petersen beinahe das 4:0 (46.), ehe Wooten einmal scharf schoss (56.) und Hübner zu einer Kopfballgelegenheit kam (58.). Die sonstigen Einfälle der Kicker vom Hardtwald: Paqarada schaufelte das Leder mehrmals hoch und weit in den Strafraum, doch der oft gesuchte Hübner wurde reihenweise nicht gefunden.
Kunstschütze Grifo
Die Fans stimmten fröhlich ihren an diesem Tage berechtigten Gesang an: "Hier regiert der SCF." Für kurzes Schweigen sorgte zwischenzeitlich Grifo, der einen Standard aus rund 30 Metern hammerhart und dennoch elegant ans Lattenkreuz setzte (72.). Doch damit nicht genug, der ehemalige Hoffenheimer legte sich das Leder noch einmal zurecht: Dieses Mal fand er aus zentraler Lage mit seinem starken rechten Fuß das obere rechte Kreuzeck - ein genialer SCF-Schlusspunkt an diesem Freitagabend (79.). An jenem Abend, an dem der SVS nach furiosem Saisonstart wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt wurde. Immerhin gelang noch der Ehrentreffer durch Hübner (88.).
Nach der Länderspielpause am kommenden Wochenende tritt der SC Freiburg am Freitag, den 11. September (18.30 Uhr), beim 1. FC Kaiserslautern an. Sandhausen empfängt zeitgleich den bislang frech aufspielenden VfL Bochum.