Freiburgs Trainer Christian Streich stellte seine Anfangsformation im Vergleich zum 0:0 bei Hertha BSC auf zwei Positionen um: Statt Abrashi (Kreuzbandriss) begann Höfler auf der Doppelsechs. Zudem spielte im offensiven Zentrum Terrazzino an Stelle von Kleindienst.
VfB-Coach Tayfun Korkut verzichtete dagegen nach dem torlosen Remis gegen RB Leipzig auf Wechsel. Innenverteidiger Baumgartl (nach Gehirnerschütterung) fehlte erneut.
Gomez jubelt früh
Die Schwaben erwischten einen Start nach Maß. Nach einer Freistoßflanke im Mittelfeld kam Gomez in zentraler Position an den Ball und bugsierte diesen am etwas zu spät kommenden Schwolow vorbei ins Tor (4.). Der Torschütze selbst war bei der Freistoßflanke von Aogo aus gleicher Höhe gestartet, Gentner, der einen Freiburger blockte, befand sich wohl knapp im Abseits.
Bundesliga, 27. Spieltag
Im weiteren Verlauf verstand es der VfB exzellent, die Angriffsbemühungen der Breisgauer ins Leere laufen zu lassen. Gomez hätte in der 13. Minute beinahe ein schnelles zweites Tor erzielen können, doch nach Rückpass von Koch genau in die Beine des Stuttgarters, fehlte es beim Abschluss vom Strafraumrand an Präzision, um Schwolow ernsthaft in Gefahr zu bringen. Erst nach einer guten Viertelstunde tauchte Freiburg nennenswert im Strafraum des VfB auf, ein Direktschuss von Petersen aus ganz spitzem Winkel, landete indes am Außennetz (16.). Im weiteren Verlauf der ersten Hälfte tat sich der SCF weiter schwer gegen die zweikampfstarken (63 Prozent gewonnene Duelle in der ersten Hälfte) und sich in der Defensive klug verschiebenden Gäste.
Stuttgart selbst kam einem zweiten Treffer in den ersten 45 Minuten gleich zweimal sehr nahe. Zunächst zirkelte Aogo einen umstrittenen Freistoß aus dem Mittelfeld fast exakt aus der gleichen Position wie beim 1:0 der Schwaben als Aufsetzer ohne weiteren Kontakt ins linke Toreck, Schwolow hatte erneut mit einem Kopfball spekuliert. Der Treffer erhielt jedoch keine Anerkennung, weil Referee Benjamin Brand wohl einen leichten Rempler von Gomez als Stürmerfoul geahndet hatte und bereits in die Aktion hinein abgepfiffen hatte (33.). Wenig später war es Ginczek, der nach Thommy-Flanke von der rechten Seite per Kopf knapp vorbeizielte (38.).
Nils Petersen (nicht im Bild) überwindet Ron-Robert Zieler (2.v.re.) per Heber. picture alliance
Gomez kontert Petersens Traumtor
Nach der Pause brachte Streich in der Offensive Kath für Höler. Trotz besserem Start nach der Halbzeit für die Schwaben gelang den Freiburgern in der 53. Minute fast aus dem Nichts der Ausgleich. Nach einem Ballverlust nahe der Mittellinie schalteten Höfler und Petersen blitzschnell. Rechts im Strafraum entschied sich der steilgeschickte SCF-Torjäger schließlich für einen äußerst sehenswerten Heber über Zieler hinweg - 1:1.
Im weiteren Verlauf der zweiten Hälfte tat sich zunächst wenig. Beide Mannschaften scheuten im Spiel nach vorne das Risiko, auch an Genauigkeit in den Aktionen fehlte es zumeist, mit einer Ausnahme: In der 75. Minute leitete Joker Akolo vor dem Strafraum geschickt nach rechts zu Beck, der den ihm gewährten Raum zu einer klugen Flanke an den Fünfmeterraum zu Gomez nutzte. Im ersten Versuch scheiterte der Nationalspieler noch an Schwolow, verwertete dann jedoch den Abpraller zum 2:1 für Stuttgart. Danach verlegte sich Korkut sofort auf das Verteidigen des knappen Vorsprungs, Kaminski kam für Ginczek (78.). Die letzte gute Chance besaß dennoch der VfB in Person von Gentner, der kurz vor Schluss vom Strafraumrand nur knapp verzog (87.).
Für die Freiburger geht es nach der Länderspielpause samstags (15.30 Uhr) mit einem Auswärtsspiel beim FC Schalke 04 weiter. Zur gleichen Zeit hat der VfB den Hamburger SV zu Gast und muss dabei ohne Rechtsverteidiger Beck auskommen, der im Breisgau seine fünfte Gelbe Karte der laufenden Saison sah.