Freiburgs Trainer Christian Streich war nach dem 1:1 bei Leipzig zwangsläufig zu drei Personalwechseln gezwungen: Für Lienhart, Eggestein (beide positiv auf das Coronavirus getestet) sowie Kübler (muskuläre Probleme) liefen Keven Schlotterbeck, Schmid sowie Höfler (nach abgelaufener Gelbsperre) auf.
Wolfsburgs Trainer Florian Kohfeld baute seine Team im Vergleich zum 1:0 gegen Union Berlin ebenfalls dreimal um: Pervan hütete für Casteels (Hüftprobleme) das Tor, Lacroix kehrte nach Rotsperre zurück und auch der Ex-Freiburger Philipp erhielt das Startelfmandat. Für Baku und Bialek blieb nur die Bank.
Freistoßkünstler Grifo schlägt früh zu
Der Sport-Club startete forsch und fand mit seinen ersten Kombinationen schnell den Weg vor das gegnerische Tor. Die Belohnung folgte alsbald: Grifo zirkelte einen direkten Freistoß aus 25 Metern in den linken Winkel - das sechstes Saisontor für den Italiener (7.).
Der VfL versteckte sich in einem temporeichen Duell keineswegs, bei Freiburg aber stimmten die Rückwärtsbewegung und - sodann tiefer gestaffelt - auch die Arbeit gegen den Ball. Ein Konter über Haberer und Höler hätte fast im 2:0 gemündet, doch Demirovic scheiterte hart bedrängt von Lacroix am Pfosten (10.).
Im Bemühen um den Ausgleich erarbeiteten sich die Wölfe in der Folge leichte Feldvorteile, Probleme hatte die kompakte Defensive der Breisgauer gegen einfallslose Niedersachsen aber nicht. Die Partie beruhigte sich nach dem durchaus rasanten Start, beide Keeper mussten eine Zeit lang kaum eingreifen.
Es dauerte eine gute halbe Stunde, bis sich vor zumindest einem Tor wieder etwas tat: Höler zwang Pervan aus 18 Metern zum Eingreifen (34.).
Grifo trifft zum zweiten Mal sehenswert
Es blieb im ersten Durchgang dabei, nur Freiburg erspielte Chancen. Erst verpasste Demirovic noch Günters Hereingabe (41.), doch der nächste Angriff über links brachte das verdiente 2:0: Höfler flankte nach Doppelpass mit Demirovic, Grifo nahm den Ball am zweiten Pfosten gekonnt an und feuerte das Sportgerät volley aus sechs Metern ins rechte Eck (44.).
Kruse verkürzt
Bald nach Wiederanpfiff war Wolfsburg aber zurück im Spiel: Kruse nutzte die erste Chance der Gäste nach Arnolds Zuspiel cool zum Anschlusstor (52.).
Der VfL roch Lunte, Lukas Nmecha kam für Philipp ins Spiel (55.). Die Freiburger Defensive war nun mehr gefordert, der leidenschaftliche Sport-Club war aber zunächst dem 3:1 näher, als die Niedersachsen dem Ausgleich (Demirovic in der 57. und 60. Minute). Im weiteren Verlauf schaffte es die verbesserte Kohfeldt-Elf aber Zug um Zug mehr, die Gastgeber in Bedrängnis zu bringen. Davon zeugten Chancen von Nmecha (67.), Schlager (70.) und Wind (74.).
Am Ende wird es turbulent: Schlotterbeck patzt und trifft
Freiburgs Kräfte ließen nach, die Wölfe spielten geduldig und mit guter Ballkontrolle. Die Streich-Schützlinge stemmten sich nach Kräften entgegen, mussten aber nach Nico Schlotterbecks Patzer den Ausgleich schlucken: Arnold hämmerte das Leder in die Maschen (84.).
Der Innenverteidiger machte seinen Fehler aber gleich wieder wett: Nach Brustvorlage von Joker Petersen jagte er den Ball aus 20 Metern zum 3:2-Endstand unter die Latte (87.). Damit feierte Freiburg seinen schon 12. Saisonsieg und Streich seinen 104. als SCF-Trainer - genauso viele wie Volker Finke.
Freiburg spielt am kommenden Samstag (15.30 Uhr) bei Greuther Fürth, Wolfsburg spielt am nächsten Sonntag (17.30 Uhr) gegen Bayer Leverkusen.