Neun Großchancen, dann trifft Caiuby
Paderborns Trainer André Breitenreiter vertraute auf dieselbe Startelf, die in der vergangenen Woche einen 6:1-Kantersieg in Düsseldorf gelandet hatte. Ingolstadts Coach Ralph Hasenhüttl war nach dem überraschenden 1:0-Auswärtssieg in Fürth zu einem personellen Wechsel gezwungen: Cohen fehlte Rot-gesperrt, dafür kam Hajnal als Spielmacher in die Mannschaft. Groß rückte damit eine Position nach hinten auf die "Sechs". Gunesch durfte die Schanzer als Kapitän auf den Rasen führen.
Beide Teams verzichteten auf eine Abtastphase und gingen vom Anpfiff weg laufintensiv und offensiv zu Werke. Daraus entwickelte sich ein unterhaltsamer Beginn mit vielen Großchancen: Saglik (3., 8.), Vrancic (6.), Meha (18.) für Paderborn sowie Hartmann (5.), Hajnal (12.), Hofmann (12., 17.) und Gunesch (26.) für Ingolstadt hatten die Führung mit besten Möglichkeiten auf dem Fuß, brachten den Ball aber nicht im Tor unter.
Erst nach einem Standard brach der Bann: Hajnal zirkelte eine Ecke von rechts in den Gefahrenbereich, wo plötzlich Verwirrung aufkam. Niemand konnte klären, niemand konnte verwerten. Im Spielerknäuel schaltete schließlich Caiuby am schnellsten und schoss aus sieben Metern ins linke Eck ein (27.).
Fortan änderte sich die Partie schlagartig: Der FCI konzentrierte seine Laufarbeit auf die Defensive, stand eng am Mann und störte mit aggressivem Pressing in der eigenen Hälfte. Dadurch wurde der Spielaufbau des SCP empfindlich gestört. Die Nullsiebener hatten zwar mehr Ballbesitz, konnten daraus allerdings kaum Gefahr ausstrahlen. So nahmen die Schanzer die 1:0-Führung mit in die Pause.
Krösche steht goldrichtig
Der 13. Spieltag
Nach Wiederanpfiff machten die Oberbayern den Ostwestfalen weiter das Leben schwer, liefen den Gegner früh an und gewannen die entscheidenden Zweikämpfe in der eigenen Hälfte. Paderborn hatte zwar mehr Ballbesitz, jedoch nicht die zündenden Ideen, um die gut geordnete Defensive der Ingolstädter aus den Angeln zu heben.
Ausgerechnet nach einem Einwurf fanden die Nullsiebener dann doch noch eine Lücke: Wurtz und Bertels verlängerten den Ball jeweils per Kopf in die Mitte, wo Krösche plötzlich blank stand und die Kugel aus fünf Metern an Özcan vorbei ins Tor spitzelte (64.).
Der Ausgleichstreffer schien zunächst belebend für das Spiel zu wirken, denn die Schanzer antworteten sofort mit wütenden Angriffen. Die beste Möglichkeit zur erneuten Führung hatte Matip, der einen Hajnal-Freistoß an den rechten Außenpfosten köpfte (68.). Danach gingen beide Mannschaften nur noch ein dosiertes Risiko ein und kamen in Folge dessen kaum noch nach vorne.
So versuchten die beiden Teams, mit energischer Zweikampfführung das Momentum auf ihre Seite zu ziehen. Schiedsrichter Thorsten Schriever, der zuvor eine eher großzügige Linie fuhr, zog in einer hektischen Schlussphase noch zweimal Gelb. In den Strafräumen passierte aber nichts mehr.
Für Paderborn geht es am nächsten Freitag (18.30 Uhr) mit einem Auswärtsspiel in Fürth weiter. Ingolstadt hat zeitgleich Heimrecht gegen den VfR Aalen.