"Was er gemacht hat", sagte Zinedine Zidane am Freitag über seinen kriselnden Landsmann Karim Benzema, "hat er gut gemacht fürs Team." Das negative Gerede an Reals Angreifer kann der Trainer kaum nachvollziehen, sprach den zahlreichen Kritikern sogar den Sachverstand ab. Es gebe nämlich Leute, "die wissen, dass Karim sehr gut ist". In Eibar setzte Zidane Benzema trotzdem auf die Bank und vertraute stattdessen auf die Doppelsitze Bale und Ronaldo. Auch Kroos durfte nach überstandener Verletzung und Joker-Einsatz unter der Woche in Paris wieder von Beginn an ran.
Gegen PSG hatten die Königlichen ihr Königsklassen-Gesicht gezeigt und die letzte verbliebene Titelchance eindrucksvoll bewahrt. In der Liga dagegen wackelt der Meister regelmäßig, die Frage war deswegen, welches Real das kleine Eibar zu sehen bekommen würde.
Die Antwort: Beide! Die Anfangsphase bestimmten die Basken, gingen mutig und druckvoll zu Werke, verpassten aber ernsthafte Herausforderungen für Keeper Navas. Real wirkte etwas verkatert, vorne ging nicht viel. Dafür halfen die Gastgeber dann mit einem Fehlpass im Aufbauspiel, den Modric kurz annahm und sehenswert über die Abwehr in den Lauf von Ronaldo chippte; nach der Brustmitnahme blieb der Weltfußballer vor Dmitrovic cool und schob zur schmeichelhaften Führung ein (33.).
Im zweiten Abschnitt bekamen die Madrilenen früh die Quittung für defensive Passivität. Pedro Leons Ecke konnte Abwehrmann Ramis unbedrängt zum 1:1 einköpfen (50.). Im Anschluss wurde es etwas ruhiger, mit verhaltenen Abschlussaktionen auf beiden Seiten. Erst rettete Dmitrovic noch gegen Ronaldo (62.), konnte kurz vor Schluss aber nur zusehen, wie der Portugiese nach Carvajals Flanke ohne Gegenwehr heranrauschte und Real wieder in Führung köpfte (84.).
Der Champions-League-Sieger brachte das knappe Ergebnis letztlich über die Zeit und hat im Kampf um die Königsklassen-Tickets wieder vorgelegt.