Viel Kampf, wenig Torgefahr
Fürths Trainer Janos Radoki veränderte seine Startelf nach dem 1:1 bei den Würzburger Kickers auf drei Positionen: Bolly, Pinter und Sararer verdrängten Berisha, Dursun und Kirsch auf die Bank. Nürnbergs Coach Alois Schwartz tauschte im Vergleich zum 0:1 gegen den VfL Bochum gleich fünfmal Personal: Brecko, Bulthuis, Djakpa, Ishak und Möhwald begannen für Hovland, Kempe, Lippert, Matavz (alle Bank) und Sabiri (Knieprobleme).
Nach recht zerfahrenem Beginn mit vielen Fehlpässen und Ballbesitzwechseln zeigte sich die Spielvereinigung offensivfreudiger und nahm das Heft des Handelns in die Hand. Im gegnerischen Strafraum aber gelang die letzte Aktion nicht, sodass keine Gefahr aufbrannte. Der Club war zunächst in der Defensive gefordert und setzte nach vorne kaum Impulse. Erst nach einer knappen halben Stunde kam der FCN besser ins Spiel. Genauso wie die Weiß-Grünen verbuchten aber auch die Rot-Schwarzen nur Halbchancen.
Statt von fußballerischen Höhepunkten lebte das 262. Frankenderby eher von kämpferischen Elementen. In teils hart geführten Zweikämpfen kochten phasenweise die Emotionen hoch. Torlos ging es in die Pause.
Margreitter hilft bei Zuljs Schuss mit
Nachdem Schwartz im ersten Durchgang schon früh Matavz für den verletzten Gislason bringen musste (22.), ging es dann personell unverändert in die zweite Hälfte. Hier wirkte Nürnberg etwas griffiger als im ersten Abschnitt, leistete sich aber nach wie vor viele Abspielfehler. Etwas mehr Ballsicherheit strahlte die Spielvereinigung aus, ließ aber ebenfalls die Präzision in der finalen Aktion vermissen. Brennpunkte gab es folglich meist nur nach rassigen Zweikämpfen.
Nach einer guten Stunde startete dann das Kleeblatt ein Powerplay und drängte den Club immer weiter zurück. Wirklich in Schussposition kam Fürth dabei aber nicht. Punktuelle Abschlüsse rauschten meist zentral auf Kirschbaum. In der 77. Minute schepperte es dann aber doch: Sararer überließ nach starkem Dribbling für Zulj, der aus 22 Metern halbrechter Position abzog. Der Ball touchierte den Rücken von Margreitter, nahm eine unberechenbare Flugkurve und flog hinter Kirschbaum ins Tor (77.).
Club ohne Offensivpower
Nun war der Club gefordert, fand aber nach wie vor offensiv kaum statt. Den ersten wirklich gefährlichen Schuss gab Ishak aus spitzem Winkel ab, Megyeri entschärfte mit einem Reflex (86.). Auf der anderen Seite hämmerte Zulj einen 30-Meter-Freistoß aufs Tor - Kirschbaum lenkte den Gewaltschuss noch an die Latte (90.). Unterm Strich stand so ein verdienter 1:0-Derbysieg für die Fürth, das in der Tabelle auf Rang sieben springt und damit aktuell die stärkste fränkische Mannschaft hinter Würzburg und Nürnberg stellt.
Das Kleeblatt tritt nächste Woche am Sonntag (13.30 Uhr) beim SV Sandhausen an. Der Club hat gleichzeitig Heimrecht gegen Arminia Bielefeld.