Die "letzte Patrone" hatte der SSV Jahn Regensburg nach dem 0:2 gegen Hansa Rostock unter der Woche ergriffen und Joe Enochs als neuen Trainer vorgestellt. Der US-Amerikaner sah sich bei seinem Debüt einer vertrackten Situation gegenüber, bereits fünf Zähler betrug der Rückstand auf den Abstiegs-Relegationsplatz. Verkürzen wollte Enochs diesen mit drei neuen Kräften: Saller, Mees und Makridis kamen für Kennedy, Singh und Albers, die allesamt auf der Bank saßen.
HSV-Coach Tim Walter hatte den Relegationsplatz am oberen Ende der Tabelle bereits inne, nach dem 2:2 gegen Paderborn aber vier Punkte Rückstand auf einen direkten Aufstiegsplatz. Es ging bei den Rothosen also auch darum, zur Konkurrenz aufzuschließen. Dabei fehlte Walter nur Benes, der gegen den SCP die fünfte Gelbe Karte gesehen hatte. Für ihn begann Jatta, der seinerseits aus einer Gelbsperre zurückkehrte.
Jatta in furioser erster Hälfte nicht zu stoppen
Ein Comeback, das sich im Jahnstadion von Anfang an bezahlt machte. Der Gambier war auf rechts kaum zu stoppen und legte Glatzel bereits in der fünften Minute die Führung auf, nach welcher der Torjäger den Doppelschlag ausließ, da Schonlau ihn entscheidend irritierte (7.). Wenig später stand der Stürmer dann wieder im Fokus, als er gegen Gimber zu Boden ging (15.). Zunächst hatte das keine Konsequenzen, doch der VAR meldete sich und servierte Kittel das 2:0 auf dem Silbertablett, das dieser vom Punkt dankend annahm (17.).
2. Bundesliga, 32. Spieltag
Mit der komfortablen Führung im Rücken dominierten die Hanseaten das Geschehen und legten in Person von Muheim auch noch das dritte Tor nach (30.), ehe Glatzel eine weitere Topchance gegen den stark parierenden Urbig vergab (40.). Gegen Kittel war dieser nach einem weiteren Lauf Jattas dann jedoch ein viertes Mal machtlos (45.+1), weshalb Regensburg, das nur durch einen Distanzschuss von Makridis wirklich gefährlich geworden war (34.), sich einem 0:4-Halbzeitstand gegenübersah.
Regensburgs Steigerung reicht nicht
Auf diesen reagierte der SSV mit einem druckvollen Auftakt in den zweiten Durchgang, den Mees mit einer ersten guten Chance eröffnete (50.), bevor Caliskaner mit einem etwas kuriosen Abstauber, den Muheim erst hinter der Linie klärte, den Anschluss erzielte (55.). Der Angreifer war fast etwas unfreiwillig in eine Parade von Heuer Fernandes gelaufen und hatte die Kugel in krummer Flugkurve mit Hilfe von Schonlaus Kopf auf und schlussendlich auch in den Kasten befördert.
Von den Gästen kam indes nach einer Dreifachchance (53.) kurz vor dem Treffer Caliskaners kaum noch etwas nach vorne. Die Hanseaten verwalteten die Führung und ließen eine deutlich aktivere, aber in letzter Konsequenz zu harmlose Regensburger Elf erfolglos anlaufen, ehe sie dann selbst den Schlusspunkt setzten: Suhonen scheiterte zunächst noch an Urbig, bevor Bilbija per Abstauber zum 5:1 einschob (81.).
Am kommenden Samstag (13 Uhr) sind die Regensburger zu Gast bei Eintracht Braunschweig und müssen nun gewinnen, um die geringe Chance auf den Klassenerhalt aufrecht zu erhalten. Der HSV empfängt am Abend (20.30 Uhr) die SpVgg Greuther Fürth und hat die direkten Aufstiegsränge - nach Heidenheims Pleite in Paderborn - wieder fest im Blick.