Darmstadts Trainer Dirk Schuster musste nach dem 0:1 gegen Wolfsburg auf die verletzten Rausch (Wade) und Garics (Hüfte) verzichten. Sailer saß zudem nur auf der Bank. Stattdessen rotierten Jungwirth, Rosenthal und Kempe ins Team.
96-Coach Michael Frontzeck nahm im Vergleich zum 1:2 gegen Eintracht Frankfurt ebenfalls drei Wechsel vor: Marcelo fehlte mit einer Rotsperre, Sobiech und Kiyotake bekamen eine Pause. Dafür durften Felipe, Saint-Maximin (Startelf-Debüt) und Erdinc von Beginn an ran.
Zieler muss einmal ran
Es entwickelte sich das erwartete Spiel: Hannover war offensiv bemüht, brachte die Angriffe aber nicht durch. Darmstadt spulte den bewährten Plan ab, konzentrierte sich aufs Verteidigen, auf Konter nach langen Bällen und Standards. Doch gerade bei ruhenden Bällen machte sich das Fehlen von Rausch bemerkbar. Dementsprechend chancenarm verging die Anfangsphase.
DFB-Pokal, 2. Runde, Dienstag
Wie gewohnt hatten die Lilien weniger Ballbesitz (rund 40 Prozent), aber dennoch die ein oder andere Tormöglichkeit. Nach einer Heller-Flanke von rechts köpfte Rosenthal aus fünf Metern wuchtig aufs rechte Toreck. Zieler rettete mit einer Glanztat (20.).
Die Niedersachsen mussten hingegen lange auf die erste halbwegs ansehnlich Szene vor dem gegnerischen Kasten warten. In der 30. Minute grätschte Sané noch in eine Hereingabe von Klaus, doch die Kugel sauste rechts am Pfosten vorbei. Mehr aber kam nicht mehr von der Frontzeck-Elf. Torlos ging es in die Pause.
Direkt nach Wiederanpfiff tauchte Albornoz plötzlich nach einem Steilpass von Schmiedebach am linken Pfosten vor Mathenia auf und schoss aus spitzem Winkel. Der 98-Schlussmann reagierte klasse und klärte. Fast wäre Hannover in Führung gegangen (47.). Anschließend passierte erneut lange wenig. Viele Fouls im Mittelfeld hinderten die Teams an gepflegtem Fußball. Spannend blieb es dennoch. Und plötzlich war auch wieder etwas los am Böllenfalltor!
Sulu staubt ab
Torschütze zum Sieg: Wagner befördert das Leder mit der Brust ins Glück. imago
Nach einem Freistoß von Kempe in der 72. Minute köpfte Wagner auf Höhe des linken Pfostens Richtung rechtes Toreck, Zieler kam noch mit den Fingerspitzen ran, konnte den Ball aber nicht entscheidend vorbeilenken. Vom Pfosten prallte das Spielgerät zurück. Sulu staubte direkt vor der Linie ab. Die Führung der Lilien! Doch nur Sekunden nach dem Anstoß verstummte der Jubel der Hausherren bereits. Sakai fand mit einem langen Ball den gerade eingewechselten Sobiech. Der setzte sich gegen Caldirola durch und überlupfte den herausstürmenen Mathenia - 1:1 (73.).
Nun war Feuer drin. Und die Lilien hatten Blut geleckt. Nach einer Ecke von Kempe wurde es in Minute 79 wieder brenzlig: Seine Ecke sauste an Freund und Feind vorbei, Wagner setzte sich in der Mitte durch und netzte mit der Brust zum 2:1 ein. War's das für Hannover? Ja. Der SV Darmstadt 98 feierte den Einzug ins DFB-Pokal-Achtelfinale.
Die Lilien gastieren am kommenden Sonntag (15.30 Uhr) beim VfB Stuttgart, für Hannover 96 geht es am selben Tag (17.30 Uhr) zum Hamburger SV.