Sandhausens Trainer Alois Schwartz musste nach dem 3:2-Auswärtssieg beim TSV 1860 München auf Kapitän Kulovits (Faserriss im Oberschenkel) verzichten, für den der Ex-Braunschweiger Kratz ins Team rückte.
Braunschweigs Chefcoach Torsten Lieberknecht drehte im Vergleich zur 0:2-Heimpleite gegen FC St. Pauli viermal am Personalkarussell: Für Correia (kurzfristig verletzt), Vrancic, Hochscheidt und Berggreen standen Hedenstad, Sauer, Zuck und Ryu in der Startelf.
Am Hardtwald ergriff der SVS auf teils recht holprigem Rasen sofort die Initiative. Reichel rettete schon nach zwei Minuten nach Adlers Abschluss für seinen geschlagenen Keeper Gikiewicz vor der Linie. Die Anfangsphase gehörte komplett den Hausherren, die die Löwen regelrecht einschnürten, aber keinen weiteren Abschluss kreierten.
Die Eintracht sendete das erste Lebenszeichen nach knapp zehn Minuten bei einem Konter - die Initialzündung für nun mutigere Spielweise. Omladic per Freistoß (11.) und nach schönem Solo (14.) riefen SVS-Keeper Riemann auf den Plan.
Bei der Schwartz-Elf schlichen sich Unkonzentriertheiten ein, der BTSV dagegen war nun optisch überlegen, gewann vorübergehend an Sicherheit und spielerischer Linie - aber auch nur bis kurz vor die gefährliche Zone, wo es am finalen Zuspiel mangelte.
Mitte des ersten Durchgangs sank das Niveau in den Keller. Exemplarisch schlenzte Nielsen einen direkten Freistoß aus aussichtsreicher Position hoch über den Balken (23.). Die Kontrahenten begegneten sich in einer zweikampfbetonten Auseinandersetzung vor allem im Mittelfeld und neutralisierten sich weitgehend.
Linsmayers von Gikiewicz parierter Fernschuss (29.) blieb aus Sicht der Gastgeber der letzte Höhepunkt vor dem Wechsel. Die Eintracht reklamierte Sekunden vor dem Pausenpfiff einen Elfmeter. Ryu kam zu Fall, nachdem er Riemann umspielt hatte - Referee Dietz beurteilte die Situation als "Schwalbe" des Angreifers und zückte Gelb.
Der 25. Spieltag
Die Eintracht begann Abschnitt zwei engagierter, tauchte aber nicht gefährlich vor dem gegnerischen Tor auf, ehe sich Sandhausen nach gut zehn Minuten aus seiner abwartenden Haltung löste. Viele Unterbrechungen hemmten immer wieder den Spielfluss, der SVS versprühte bei zwei Standards (Kratz, 55., Adler, 61.) Gefahr.
Die Zeit der Wechsel brach an. Bei den optisch weiterhin überlegenen Gästen ersetzte Hochscheidt Sauer (58.), später Berggren Ryu (69.). Beim Team aus dem Hardtwald brachte Schwartz für den Gelb-Rot-gefährdeten Kratz Zellner (63.) und Okoronkwo für Wooten (70.). Konstruktives Spiel nach vorne blieb aber auch mit frischen Kräften in einem ganz schwachen zweiten Durchgang ein Fremdwort auf beiden Seiten, der Zufall regierte.
Ein Standard sorgte schließlich für die Entscheidung: Omladic zirkelte einen Freistoß aus 18 Metern um die Mauer herum flach ins linke Eck - Premierentreffer des Slowenen (77.). Danach verwaltete der BTSV den Vorsprung, brachte diesen souverän über die Zeit und feiert den ersten Sieg nach der Winterpause.
Am Freitag (18.30 Uhr) gastiert der SV Sandhausen, der nach fünf ungeschlagenen Spielen wieder einmal verlor, beim FSV Frankfurt, während Bundesliga-Absteiger Eintracht Braunschweig tags darauf (13 Uhr) zu Hause gegen Spitzenreiter FC Ingolstadt gefordert ist.