Löwen-Coach Friedhelm Funkel verzichtete nach dem 2:1-Erfolg in Bochum auf personelle Wechsel.
Union Berlins Trainer Uwe Neuhaus tauschte im Vergleich zum 0:3 im DFB-Pokal gegen Lautern gleich drei Mal. Puncec, Köhler und Brandy starteten für Schönheim (Muskelverletzung), Özbek und Dausch.
Union kam vor mäßig besetzten Rängen in der Münchner Arena etwas besser ins Spiel und präsentierte sich im Süden der Republik als ernstzunehmender Konkurrent. Bei zuvor vier Anläufen hatte die Neuhaus-Elf aus München keinen einzigen Zähler mitnehmen können. Der Willen, es diesmal besser zu machen, war deutlich spürbar. Mehr als eine Kopfballchance durch Nemec (6.) sprang aber in dieser Spielphase nicht heraus für die Gäste. Die Löwen benötigten etwas Anlaufzeit, um in der Partie Fuß zu fassen. Erst nach ungefähr zehn Minuten nahm der TSV 1860 den Fehdehandschuh auf und hielt besser dagegen.
Spielberichte
Das Manko in den ersten, von Taktik und spielerischen Zwängen geprägten Partie war zu diesem Zeitpunkt bereits abzusehen: Vor den beiden Toren sollte sich bis zum Seitenwechsel herzlich wenig abspielen. Die beiden klarsten Möglichkeiten wurden darüber hinaus auch noch leichtfertig vergeben. Stoppelkamp benötigte vor dem Tor zu viel Zeit für einen ordentlichen Abschluss (22.), auf der Gegenseite verfehlte Kreilach das rechte obere Eck knapp (26.).
Kurz vor der Pause wurde es etwas ruppiger. Köhler und Eggimann sahen Gelb wegen rüder vergehen an ihren Gegenspielern, zudem handelte sich Brandy wegen einer Schwalbe die 5. Gelbe der Saison ein und fehlt am 18. Spieltag gesperrt.
Nach Wiederanpfiff arbeiteten sich beide Mannschaften weiter aneinander ab. Brandy (54.) kam für Union zumindest mal in Tornähe, Stoppelkamp nach Adlung-Freistoß aus spitzem Winkel zum Abschluss, traf nur den Pfosten (61.). Den Berlinern wurde jetzt ihre Tendenz zum Kartensammeln zum Verhängnis. Parensen, kurz vorher schon verwarnt, ging hart in ein Duell mit Stark und musste mit der Ampelkarte im Gepäck vom Platz (63.). Damit nicht genug der Nackenschläge, das Spiel neigte sich nun scheinbar zu Gunsten der Gastgeber. Denn Bülow nickte Stoppelkamps Flanke zur Führung in die Maschen (65.).
Die Köpenicker marschierten stramm in Richtung einer weiteren Niederlage? Nicht ohne Gegenwehr. Die ging maßgeblich von Brandy aus. Im Löwen-Strafraum ließ er Vallori stehen und kam dann im Zweikampf zu Fall. Den fälligen Strafstoß verwandelte Mattuschka zum 1:1 (74.).
1860 konnte den Ausgleichs-Schock aber nochmal aus den Knochen schütteln. Die Hausherren drehten immer wieder an der Temposchraube. Und kamen so auch zu guten Möglichkeiten! Doch Schindler (77.) oder Stoppelkamp (83.) war kein weiterer Treffer mehr vergönnt. Denn der Mann für solche Fälle bei den Münchner heißt derzeit Stahl. Der Schütze vom Dienst traf nun auch im vierten Spiel in Serie (86.) und schenkte seinem Team so hart umkämpfte drei Punkte.
1860 hat am nächsten Spieltag am Montag (20.15 Uhr) den FC St. Pauli zu Gast, Union muss bereits am Samstag (13 Uhr) beim VfL Bochum antreten.