Personal: Hertha mit drei Änderungen im Gegensatz zum 3:1 in Nürnberg: Für Preetz, Goor und Tretschok spielten Alves, Beinlich und Sverrisson. Stavanger mit nur einer Änderung im Vergleich zum 0:1 im Hinspiel gegen Hertha: Hangeland begann für den etatmäßigen Spielmacher Fuglestad, der für das Pokalfinale gegen Bryne am kommenden Sonntag geschont werden sollte.
Taktik: Berlin trat mit dem zuletzt erfolgreichen System an. Vor einer Vierer-Abwehrkette sicherte Maas die offensiven Beinlich und Dardai ab, die aus dem Mittelfeld heraus den ständig rochierenden Dreier-Angriff mit Alves (später Pinto), Sverrisson und Marcelinho in Szene setzten. Viking trat trotz der 0:1-Niederlage aus dem Hinspiel defensiv eingestellt auf. Vor einer Vierer-Abwehrreihe agierte ein Fünfer-Mittelfeld, aus dem lediglich Berre über die linke Seite und Tengesdal halbrechts die einzige Spitze Nevland in der Offensive unterstützten.
Analyse: Hertha verschlief die Anfangsphase und gestattete den Gästen durch Berre (7.) und Nevland (16.) zwei Torchancen. In Führung gingen letztlich aber die Berliner, die daraufhin - und ganz besonders nach dem kurze Zeit später erzielten 2:0 - durch ihre größere Aggressivität den Gegner beherrschten. Vor allem über Dardai wurde geschickt in die Spitze gespielt, wo der Berliner in den drei sehr beweglichen Angreifern immer wieder gute Anspielstationen fand.
Da Simunic und Schmidt (später Hartmann) bei jeder Möglichkeit über die Flügel mitstürmten, wurde das Spiel weitgehend kontrolliert und Stavanger in der Defensive gebunden. Die Norweger, die verbunden mit Wrights Einwechslung auf ein 4-4-2- System umstellten, rückten viel zu zaghaft und meist in Unterzahl nach, wenn sie selbst die Chance zur Offensive hatten. Dadurch konnte sich Berlin mit zunehmender Spieldauer ganz auf das Verwalten des Vorsprungs konzentrieren.
Fazit: Ein glanzloser, aber durchaus verdienter Erfolg für die Berliner gegen einen harmlosen Gegner, der ohne den absoluten Willen zum Weiterkommen auftrat.
Von Jürgen Nöldner und Steffen Rohr