Ließ Clarence Seedorf und den AC Mailand hinter sich: Doppeltorschütze Claudio Pizarro. picture alliance
Milans Coach Carlo Ancelotti veränderte seine Elf nach dem 1:0-Sieg gegen Cagliari Calcio in der italienischen Serie A auf vier Positionen. Dida ersetzte, wie gewohnt im UEFA-Cup, Stammkeeper Abbiati, Senderos, Pato und Ambrosini spielten an Stelle von Bonera, Flamini und Jankulovski. Zudem fehlten Kaka und Ronaldinho.
Werders Trainer Thomas Schaaf wechselte nach der 1:2-Niederlage in Cottbus ebenfalls viermal. Pasanen, Tziolis, Özil und der zuletzt suspendierte Pizarro liefen statt Boenisch, Baumann, Jensen und Rosenberg auf.
Werder begann mutig und übernahm im Giuseppe-Meazza-Stadion prompt die Initiative. Während Milan auffällig passiv agierte suchten die Norddeutschen sofort den Weg zum Tor und erarbeiteten sich erste Chancen. Pizarro (2.), Tziolis (4.) und Diego (6.) zielten zunächst aber zu ungenau, ehe Pizarro nach einer Hereingabe von Hugo Almeida einen Schritt schneller als Zambrotta war, aus zentraler Position aber an Dida scheiterte (10.).
Von den Italienern war auch in der Folge bis auf einen Senderos-Kopfball (16.) nichts zu sehen. Bremen dominierte weiter das Geschehen, verpasste es aber, aus seinen zahlreichen Möglichkeiten Kapital zu schlagen. Von Pizarro bedient, zögerte Hugo Almeida zu lange (20.), bevor Naldo bei der darauffolgenden Ecke per Kopf nicht genügend Druck hinter den Ball brachte (21.).
So kam es, wie es kommen musste. Die Rossoneri tauchten einmal vor Vander auf und schlugen prompt eiskalt zu. Nachdem Frings einen Beckham-Freistoß von der Strafraumkante mit der Hand geblockt hatte, zeigte der schwedische Referee Jonas Eriksson auf den Punkt, und Pirlo ließ sich die Chance nicht entgehen - 1:0 (26.). Die Schaaf-Elf hatte den Rückstand kaum verdaut, da legte Milan nach. Kurz vor dem Strafraum zog Pato nach einem tollen Solo aus dem Fußgelenk ab und jagte das Leder ebenso fulminant wie unhaltbar für Vander unter die Latte (33.).
Die Schaaf-Elf war nun bedient und benötigte einige Minuten, um sich wieder zu fangen. Kurz vor der Pause kam Bremen noch einmal, Hugo Almeida (38., 41.) und Mertesacker (41.) brachten das Leder aber auch nicht im Tor unter.
Mit der sicheren Führung im Rücken sahen die Lombarden auch im zweiten Durchgang keine Veranlassung, aktiv zur Spielgestaltung beizutragen. Milan ließ Bremen kommen, ohne den Norddeutschen jedoch die entscheidende Lücke zu bieten. Die Schaaf-Elf blieb zwar weiter bemüht, hatte aber erhebliche Probleme, Zugang zum Sechzehnmeterraum zu finden.
UEFA-Cup, Zwischenrunde
So dauerte es bis zur 68. Minute, ehe eine Standardsituation plötzlich doch den Anschluss bescherte. Diego flankte per Freistoß hoch in den Strafraum, wo Pizarro hochstieg und per Kopf in die linke obere Ecke traf. Das Tor verlieh dem Bundesligisten neuen Schwung. Die Gäste fuhren Angriff um Angriff und wurden tatsächlich belohnt. Boenisch schlug das Leder aus dem linken Halbfeld in die rechte Strafraumhälfte, wo erneut Pizarro zur Stelle war und vorbei am aus dem Tor kommenden Dida zum so wichtigen 2:2 traf (78.).
In der Schlussphase vermochte es Mailand nicht, noch einmal ernsthaft Druck auf die clever agierenden Gäste aufzubauen und musste Bremen ins Achtelfinale einziehen lassen.
Mailand reist am Sonntag in der Serie A nach Genua, Werder empfängt am Sonntag den FC Bayern München zum Nord-Süd-Schlager.