Mit Osnabrück und Cottbus standen sich zwei Teams gegenüber, die ihren Kader im Sommer ordentlich umgekrempelt haben. Die Niedersachsen hatten im Sommer 13 Abgänge zu verzeichnen, ebenfalls 13 neue Spieler kamen. Beim Zweitliga-Absteiger aus der Lausitz galt es sogar, einen noch größeren Umbruch (23 Neuzugänge, 15 Abgänge) zu bewältigen. Sowohl bei den Lila-Weißen haben mit Groß, Grassi, Kandziora, Salem, Chahed, Alvarez und Freiberger sieben den Sprung in die Startelf von Trainer Maik Walpurgis geschafft, auch Cottbus-Coach Stefan Krämer bot mit Pospech, Holz, Makarenko, Zeitz, Ledgerwood, Szarka und Mimbala sieben Neue in der ersten Elf auf.
Beide Teams wollten keine Abtastphase zulassen, von Beginn an agierten die Mannschaften forsch. Zunächst kam es zu vielen Duellen im Mittelfeld, die zu dem ein oder anderen Freistoß führten. Und eben ein solcher Standard brachte auch die erste Torchance: Nach einem Freistoß für Cottbus konnte der VfL nur schlecht klären, Michel bekam die Gelegenheit, von links ein Flanke auf den langen Pfosten zu schlagen. Dort stand Mimbala völlig blank, sein Kopfball in die lange Ecke wurde von Grassi nur kurz vor der Linie geklärt (6.).
Nachdem die Lausitzer in der ersten Viertelstunde etwas mehr von der Partie hatten, nutzten sie ihre zweite Chance des Spiels eiskalt aus: Michel setzte sich auf der linken Außenbahn durch und spielte nach innen, wo Pospech aus fünf Metern gekonnt einnetzte (16.). Auch nach der frühen Führung hatte der Zweitliga-Absteiger mehr von der Partie, die weiterhin von vielen Zweikämpfen im Mittelfeld geprägt war. Dem VfL fehlte vor allem in der Offensive die Durchschlagskraft, lediglich durch Standardsituationen kamen die Walpurgis-Elf in die Nähe des gegnerischen Strafraums. Erst in der 26. Spielminute kam Osnabrück in Person von Hohnstedt zum ersten Torschuss. Dieser kullerte jedoch in die Arme von Torhüter Renno.
Der 1. Spieltag
Anschließend setzte sich die Elf von Trainer Walpurgis zunehmend in der Hälfte von Cottbus fest, fand jedoch kein Mittel, sich gegen die dicht gestaffelten Reihen von Energie durchzusetzen.
In der Schlussviertelstunde des ersten Durchgangs verflachte die Partie zunehmend, Torraumszenen waren Mangelware. Aus dem Spiel heraus entstand weiterhin keine Gefahr, auch ein Salem-Freistoß (40.) sowie ein Michel-Freistoß (43.) brachten nichts ein, sodass Schiedsrichter Robert Kempter die Teams beim Stand von 1:0 aus Cottbuser Sicht in die Kabine schickte.
Der zweite Durchgang begann hingegen deutlich attraktiver: Einen fatalen Fehler von Grassi nutzte Cottbus eiskalt aus: Holz hatte auf der rechten Seite viel Platz und konnte in aller Seelenruhe den Ball nach innen spielen. Am langen Pfosten rutschte Michel in die Hereingabe hinein und erzielte so das 2:0 für die Lausitzer. Wenig später kam es auf der Gegenseite zu einem Aufreger: Zeitz attackierte Freiberger mit einer Grätsche von hinten und kassierte die Rote Karte - eine harte Entscheidung. Bei dem darauf folgenden Freistoß fiel fast der Anschlusstreffer: Salem zimmerte den Ball aus 35 Metern an die Latte - Glück für Cottbus, das von nun an mit einem Mann weniger auskommen musste.
Das hinderte den FCE aber nicht, noch das dritte Tor des abends zu erzielen. Holz, der bereits das 2:0 vorbereitete, setzte den acht Minuten zuvor eingewechselten Kleindienst per Steilpass gut in Szene, der Joker vollendete mit einem überlegten Schuss ins lange rechte Eck zum 3:0 (69.). Trotz Überzahl konnte Osnabrück anschließend keine Akzente setzen, offenbarte stattdessen weiter große Defizite in der Abwehr: Michel war frei durch, rutschte im letzten Moment jedoch aus, sodass der VfL nachrücken konnte. Dennoch blieb der Cottbuser am Leder, behauptete sich gegen drei Gegenspieler und kam zum Abschluss. Das Rund ging jedoch links am Tor vorbei (81.).
Der in der Schlussphase eingewechselte Menga brachte noch einmal Schwung in die Osnabrücker Offensive, letztlich gelang aber Salem der Treffer zum 3:1. Von der linken Strafraumkante aus schnippelte er das Leder ins rechte Eck, Energie-Torwart Renno war ohne Chance. Wenig später war dann auch schon Schluss.
Nächsten Samstag gastiert Osnabrück beim Chemnitzer FC (14 Uhr), Cottbus empfängt einen Tag später zur selben Uhrzeit Dynamo Dresden.