Osnabrücks Coach Daniel Thioune erlaubte sich wieder den Luxus, seinen besten Torschützen Marcos Alvarez (neun Ligatreffer) auf der Bank zu lassen. Gegenüber dem 0:0 im Derby bei Preußen Münster veränderte der 44-Jährige die Anfangsformation auf drei Positionen: Konrad ersetzte Susac in der Innenverteidigung, Danneberg den Gelb-gesperrten Blacha in der Mittelfeld-Zentrale. Außerdem rückte Pfeiffer für den verletzten Agu (Schulterverletzung) in die Mannschaft.
Halles Trainer Torsten Ziegner nahm im Vergleich zum dritten torlosen Unentschieden in Folge gegen Lotte ebenfalls drei Wechsel in der Startelf vor: Lindenhahn, Jopek und Fetsch begannen für Tiffert, Arkenberg und Guttau.
VfL lässt Ladehemmung vergessen
Vor dem Duell zwischen dem Tabellenführer und dem Vierten war viel über die herausragenden Defensivreihen - der VfL stellte vor dem Spieltag mit lediglich 18 Gegentoren vor Halle (19) die beste Abwehr der Liga - gesprochen worden. Aus gutem Grund: Beide Teams litten zuletzt an Ladehemmung. Dass Osnabrück die letzten beide Spiele ohne eigenen Torerfolg beendet hatte, war aber mit dem Anpfiff vergessen.
3. Liga, 25. Spieltag
Bei strahlendem Sonnenschein sahen die 10.134 Zuschauer an der Bremer Brücke einen zielstrebigen Auftritt des VfL, der in der Defensive sattelfest stand und bei Ballgewinn umgehend den Weg in die Tiefe suchte. Vor allem über die Außenbahnen kam die von Thioune im 4-3-3 aufgestellte Elf immer wieder gefährlich durch und sorgte mit Flanken für mächtige Verwirrung im gegnerischen Strafraum. So wunderte es nicht, dass die Führung aus einer Hereingabe resultierte: Taffertshofer konnte die Kugel aus dem linken Halbfeld ins Zentrum bringen, dort kam Heider am zweiten Pfosten zum Abschluss - und es stand 1:0 für die Hausherren (17.).
Amenyidos Traumtor
Nach der Führung blieb Osnabrück auf dem Gaspedal und belohnte sich wenig später mit dem 2:0: Pfeiffer wurde auf der linken Seite nur halbherzig angegriffen, das lasche Abwehrverhalten des HFC nutze der Stürmer für eine perfekt getimte Rückgabe an die Strafraumgrenze. Dort lauerte Amenyido, der die Kugel mit einem satten Linkschuss im Ziel versenkte (26.).
In der Schlussviertelstunde des ersten Abschnitts blieb Osnabrück weiter am Drücker und war in der Folge, Pfeiffer vergab aus wenigen Metern (30.), dem 3:0 näher als Halle dem Anschlusstreffer. Somit ging es für den Spitzenreiter mit einer beruhigenden Zwei-Tore-Führung in die Kabine.
Wenig Esprit in Hälfte zwei
Nach dem Seitenwechsel schaltete der VfL deutlich zurück und verwaltete das Ergebnis, anstatt nochmals ins Risiko zu gehen. Der Hallesche FC zeigte dagegen weiter auf, dass es derzeit deutlich im Offensivspiel hakt. Nach vorne fanden die Saalestädter kein Rezept, die sichere Defensive um den glänzend aufgelegten Schlussmann Körber wirklich in Bedrängnis zu bringen. Damit blieb der HFC auch im vierten Spiel in Serie ohne eigenen Treffer.
Und wie geht es für beide Klubs weiter? Osnabrück, das nach zuletzt zwei sieglosen Partien wieder auf die Gewinnerstraße zurückgekehrt ist, gastiert am kommenden Samstag (14 Uhr) zum nächsten Topspiel beim Karlsruher SC. Der HFC, der langsam aus den Spitzenrängen der Liga rutscht, empfängt bereits am Freitag (19 Uhr) Uerdingen zum Verfolgerduell.