Wolfsburgs Trainer Niko Kovac musste nach dem 2:2 gegen Eintracht Frankfurt auf den gesperrten Arnold (5. Gelbe Karte) verzichten, außerdem reichte es beim angeschlagenen Lacroix noch nicht für die Startelf. Baku, Wimmer und Kaminski nahmen zunächst auf der Bank Platz, Bornauw, Fischer, Guilavogui, Felix Nmecha und Wind waren neu dabei.
Bundesliga, 24. Spieltag
FCU-Coach Urs Fischer rotierte nach dem 3:3 gegen Union Saint-Gilloise am Donnerstag drei frische Kräfte in die Anfangsformation: Gießelmann begann für Trimmel und schob Juranovic auf die rechte Außenbahn, Laidouni und Michel ersetzten Haberer und Behrens positionsgetreu.
Svanberg im Lattenpech
In einer Anfangsphase, in der sich kein Team Feldvorteile zu erspielen wusste, war Michel mit zwei Abschlüssen (2., 5.) auffällig. Wolfsburg gelang aus dem Spiel heraus wenig, sodass es erst bei einem Freistoß zum ersten Abschluss kam - und der hatte es in sich. Svanberg trat den Standard aus etwas mehr als 20 Metern über die Mauer und hatte Pech, dass die Latte einer frühen Führung im Weg stand (15.).
Je mehr Minuten verstrichen, desto weiter zogen sich anfangs aktive Unioner in ihre Hälfte zurück. Wolfsburg verwaltete den Ballbesitz gut, erlaubte sich aber vor allem im letzten Drittel immer wieder Ungenauigkeiten, die weitere Abschlusschancen zunichte machten. Die Berliner taten sich somit leicht, das eigene Tor zu verteidigen, waren aber selbst im Umschaltspiel zu träge.
Marmoush flattern die Nerven - Juranovics Premiere
Als es Leite kurz vor der Pause dann doch etwas forscher probierte, wurde Union beinahe bestraft. Der Verteidiger verlor den Ball im Vorwärtsgang, Nmecha schaltete blitzschnell und schickt Marmoush auf die Reise, der Knoche narrte und frei vor Rönnow auftauchte. Vor dem FCU-Keeper flatterten dem VfL-Stürmer jedoch die Nerven, sein Flachschuss ging meterweit am Tor vorbei (45.).
Der Beginn in den zweiten Durchgang war zerfahren. Auf beiden Seiten gelang wenig, erst nach 59 Minuten kam Gefahr auf. Erneut war es Marmoush, der vor Rönnow auftauchte, bei seinem Kopfball aber an Rönnow scheiterte. Beide Trainer sahen Verbesserungspotenzial und nahmen kurz darauf Veränderungen vor, die aber nur bedingt für neuen Schwung sorgten. Eher aus dem Zufall heraus nahm die Partie dann eine Wendung zugunsten der Berliner, die bis dahin keine nennenswerten Torchancen verbuchen konnten. Guilavogui traf im Strafraum Laidouni am Fuß, den fälligen Elfmeter verwandelte Juranovic sicher (72.) - sein erstes Bundesliga-Tor.
Kovac beweist Händchen
Wolfsburg stand fortan unter Zugzwang, ließ jedoch mit einer Schlussoffensive auf sich warten. Zwar tauchte Marmoush ein weiteres Mal gefährlich vor Rönnow auf, der erneut parierte (76.), mehr kam aber zunächst nicht. So sah sich Kovac nach 81 Minuten gezwungen, gleich vier Wechsel vorzunehmen - Baku, Wimmer, Kaminski und Paredes kamen neu rein. Eine Maßnahme, die sich auf eindrucksvolle Weise bezahlt machen sollte.
Baku flankte von der rechten Seite in den Strafraum, wo Wimmer die Kugel festmachte. Es folgte die Ablage auf Kaminski, der wiederum Paredes in Szene setzte. Der spielte erneut zu Wimmer, dessen Dropkick aus halblinker Position Kaminski für Rönnow unhaltbar ins Tor abfälschte (84.) - eine Koproduktion aller vier soeben eingewechselter Spieler.
Spät belohnten sich die Wolfsburger damit für eine reife, im letzten Drittel aber zu wenig zielstrebige Leistung und holten gegen Union noch einen Punkt, der beiden Teams im Rennen um die europäischen Plätze jedoch nicht wirklich weiterhilft.
Der VfL Wolfsburg ist am kommenden Samstag ab 15.30 Uhr zu Gast in Stuttgart, während Union Berlin vor dem Ligaauftritt gegen Eintracht Frankfurt (Sonntag, 15.30 Uhr) am Donnerstag nach Saint-Gilles zum Achtelfinal-Rückspiel in der Europa League reist (21 Uhr).