Im Gegensatz zum souveränen 2:0 in der 3. Runde gegen den IFK Göteborg brachte Wolfsburgs Trainer Holger Fach Menseguez an Stelle von Nationalstürmer Hanke. Mit dieser Maßnahme veränderte der VfL-Coach auch ein wenig die taktische Marschroute: Statt 4-4-2 ließ er nun im 4-3-3 agieren, mit Klimowicz als zentralem Stoßstürmer und Menseguez und Hrgovic als Außenstürmer.
Gleich nach fünf Minuten mussten die Niedersachsen eine brenzlige Szene überstehen, als Quiroga den Ball verstolperte, und Bakari aus halblinker Position zum Schuss kam. Weil VfL-Torwart Jentzsch geschickt den Winkel verkürzte, blieb der Aussetzer jedoch unbestraft.
In der Folge ebbte das Spielgeschehen ab. Zumeist fanden die Aktionen im Mittelfeld statt, den Vorwärtsgang fanden beide Teams bis zur 31. Minute nicht. Dann aber blitzte das Können von Wolfsburgs Spielmacher d’Alessandro auf, der Hrgovic mustergültig bediente. Allerdings vergab der Bosnier aus halblinker Position etwas leichtfertig und zielte am langen Eck vorbei.
Unmittelbar vor dem Pausenpfiff hatten dann die Franzosen Glück, nicht frühzeitig dezimiert zu werden: Nach einer Kung-Fu-Einlage von Defensivspieler Assou-Ekotto gegen Menseguez beließ es Schiedsrichter Bozinovski bei einer Verwarnung im Form des Gelben Kartons. In den letzten 15 Minuten vor dem Halbzeitpfiff kam die Fach-Elf besser ins Spiel, doch klare Chancen konnten sich die Niedersachsen nicht mehr herausspielen.
Gleich zu Beginn des zweiten Abschnitts wechselte Fach mehr Offensivpower ein. Der Coach brachte Neuzugang Mike Hanke für Außenstürmer Hrgovic. Allerdings sollte dadurch zunächst die Torgefahr der Wolfsburger nicht wesentlich gesteigert werden. Die beiden Abwehrreihen waren jederzeit Herr der Lage, wurden angesichts der ideenlosen Angriffsversuche beider Offensivabteilungen auch nicht sonderlich gefordert. Auf Seiten des VfL gefiel mit Abstrichen Menseguez, der viel probierte und auch immer wieder den Mut zum Dribbling zeigte. Doch echte Torgefahr ging letztlich auch von dem Argentinier nicht aus.
Auf der Gegenseite dann plötzlich aus dem Nichts eine Chance für den eingewechselten Dindane, doch erneut war der Wolfsburger Keeper Jentzsch zur Stelle und rettete das zu Null (82.).
Mit dem 0:0 im Heimspiel gegen Lens reisen die Wolfsburger nicht ganz sorgenfrei zum Rückspiel am kommenden Mittwoch nach Frankreich. In einem möglichen Finale würden die Niedersachsen auf den Sieger der Partie zwischen Zalgiris Vilnius (Litauen) und dem rumänischen Verteter CFR Cluj treffen. Interessante Randnotiz: Bei den Rumänen ist der Ex-Wolfsburger Dorinel Munteanu als Spielertrainer aktiv, der von 1999 bis 2004 das VfL-Trikot trug (101 Bundesliga-Spiele, 11 Tore). Die Mannschaft von Munteanu siegte am Mittwochnachmittag in Vilnius mit 2:1.