Victoria-Trainer Bert Ehm nahm gegenüber der 1:2-Niederlage gegen Condor Hamburg im letzten Oberligaspiel gleich sechs Änderungen in der Startelf vor und kehrte fast zu der Formation zurück, die in der ersten Pokalrunde den 1:0-Überraschungs-Erfolg über RW Oberhausen feierte. Im Vergleich dazu musste nur Vierig auf die Bank, Meyer rückte herein.
Steve McClaren gab nach der 1:2-Niederlage in Nürnberg vier neuen "Wölfen" eine Bewährungschance von Beginn an: Madlung und Pekarik bildeten die rechte Hälfte der Abwehrkette, Cicero lief im linken Mittelfeld auf, im Sturm durfte Mandzukic ran. Dzeko (Adduktorenprobleme) und Kjaer fehlten ganz im Aufgebot, Hasebe und Kahlenberg nahmen zunächst auf der Bank Platz.
Pekarik macht's per Kopf
Der Bundesligist übernahm am Millerntor, an das der Fünftligist für diese Begegnung umgezogen war, von Beginn an das Kommando. Die Niedersachsen ließen den Ball laufen und suchten die Lücke in der SCV-Verteidigung. Die Hamburger, die zwar zuletzt vier Mal in Folge Oberligameister geworden waren, aus finanziellen Gründen aber jeweils auf den Aufstieg in die Regionalliga verzichtet hatten, standen jedoch zunächst gut. Die McClaren-Elf kam nur durch hohe Bälle vor das Tor - so aber auch recht früh zum Erfolg: Pekarik sprintete in Schäfers weite Flanke und köpfte vom rechten Fünfer-Eck platziert neben den kurzen Pfosten zum 1:0 ein (17.).
DFB-Pokal
Der Außenseiter ließ sich durch den Rückstand nicht beirren, sondern blieb seiner - notgedrungen defensiven - Linie treu. So blieb es schwierig für den VfL, der allerdings auch zu behäbig agierte. Nur bei einem Fall von Diego im Strafraum, den Schiedsrichter Leicher als nicht elfmeterwürdig bewertete (28.), und einem Kopfball von Mandzukic (45.) wurde es bis zur Pause noch einmal gefährlich vor dem von Ludewig umsichtig gehüteten Tor.
Da die Gäste bei ihren Angriffen nie die Absicherung vernachlässigten, kamen die Hamburger offensiv praktisch nicht zur Geltung. Einzig bei einem Fernschuss von Trimborn musste Keeper Hitz überhaupt eingreifen (10.).
Wer dem Außenseiter zur Halbzeit noch Chancen eingeräumt hatte, musste diese allerdings nach Wiederbeginn begraben, denn der VfL spielte weiter sehr routiniert und zog schnell auf 3:0 davon: Josué nach einer Ablage von Diego (52.) und Schäfer nach Doppelpass mit Grafite (55.) sorgten für die frühzeitige Entscheidung.
Wie gegen RWO: Rahn trifft wieder
Raus mit Applaus: Stephan Rahn (Victoria Hamburg) jubelt seinen Treffer zum 1:3-Endstand. picture-alliance
Beim Fünftligisten ließen merklich die Kräfte nach, aber für einen Paukenschlag war die Ehm-Elf noch gut: Gegen eine weit aufgerückte VfL-Viererkette spielte Trimborn einen glänzenden Diagonalpass auf den startenden Rahn, der sich frei vor Hitz viel Zeit ließ und letztlich mit einem Linksschuss ins linke untere Eck den Ehrentreffer erzielte (71.).
Ausgiebig feierten die Hamburger den Treffer, spielten anschließend aber auch konzentriert weiter. So gelang es der Ehm-Elf auch in der Schlussphase, den Niedersachsen den Weg zum Tor zu verstellen. Kahlenberg (74.) und Cicero (86.) hatten noch Schussmöglichkeiten, doch bis zum Schluss blieb es beim respektablen 1:3 aus Sicht des Außenseiters.
Für Victoria Hamburg geht es in der Hamburger Oberliga am Samstag um 13 Uhr mit dem Auswärtsspiel beim Meiendorfer SV weiter. Der VfL Wolfsburg empfängt am 10. Spieltag der Bundesliga am Samstag (15.30 Uhr) den VfB Stuttgart.