Im Kampf um die Tabellenspitze in den Niederlanden hatte Ajax am Samstag die Chance wieder vorzulegen, ehe der Primus PSV am Sonntag gegen Vitesse Arnhem dran ist. Amsterdams Trainer ten Hag setzte auf eine junge Aufstellung mit den drei Offensivkräften Ekkelenkamp, Antony (beide 20) und Traoré (19). Für letzteren sollte es keine alltägliche Begegnung werden.
Venlo war mit fünf Punkten aus fünf Partien ordentlich gestartet, fand aber nicht so recht ins Heimspiel. Ekkelenkamp (13.) und Traoré (17.) legten einen frühen Doppelschlag vor, ehe es der 19-Jährige aus Burkina Faso nach einer butterweichen Kombination (32.) und Tadic aus der Drehung (44.) zur Pause deutlich machten.
Nach der Rote Karte brechen alle Dämme
Angesichts des klaren Halbzeitstands von 0:4 wechselten beide Seiten doppelt - die einen zur Schonung, die anderen zur Verbesserung der Leistung. Spätestens mit der Roten Karte gegen Kum für dessen Kung-Fu-Tritt in Antonys Bauch (52.) ging es für Venlo allerdings nur noch um Schadensbegrenzung. Diese gelang den Südostniederländern, bei denen die Deutschen Pachonik und Schmitz auf den Außenverteidigerpositionen agierten, aber überhaupt nicht.
Traoré per Abstauber (54.), Antony (55.), Ekkelenkamp (57.) und der hinten unterforderte Abwehrchef Blind (59.) schraubten das Ergebnis schnell in geschichtsverdächtige Sphären. 8:0 - und noch mehr als eine halbe Stunde war zu spielen.
Huntelaar macht es zweistellig
Traoré gelang an diesem Samstagnachmittag einfach alles - er wurde aber auch regelrecht zum Toreschießen gebeten. Das unglaublich passive Abwehrverhalten des VVV führte zum 0:9 (65.), ehe eine tölpelhafte Attacke im Strafraum einen Elfmeterpfiff nach sich zog. Der jüngst eingewechselte Alt-Star Huntelaar trat an und trug sich auch in die lange Liste der Torschützen ein (74.). Zwei Minuten später besorgte er mit einer Grätsche auch direkt das 11:0 (76.).
Martinez mit einem gemütlichen Schlenzer (78.) schnürte das Dutzend fest, bevor ein letztes Mal Traoré traf - zum 13:0, wieder ohne sämtliche Gegenwehr (87.). Mit fünf Treffern und drei Vorlagen stand der Angreifer am Ende bei historischen acht direkten Torbeteiligungen. 45 zu 3 Torschüsse hatten die Statistiker notiert.
Geschichtsträchtig war auch das Endergebnis: In der langen Historie der Eredivisie war das 13:0 auch der höchste Sieg überhaupt. Bisher hatte Ajax selbst mit einem 12:1 gegen Vitesse Arnhem im Mai 1972 den Rekord gehalten.